21.03.2017 FUJIFILM

GFX-Technologien – Folge 5: Farben und Tonalität

Die Filmsimulationen PROVIA und ASTIA haben bei der GFX mit ACROS einiges gemeinsam. Kling seltsam? Falls Sie bereits ahnen, auf was wir hinauswollen, dann haben Sie vermutlich schon Erfahrungen mit der neuen GFX gesammelt. Falls nicht, dann lesen Sie diesen Artikel einfach weiter.

Über das Bild-Design hinter der ACROS-Filmsimulation haben wir schon an anderer Stelle gesprochen (The Newest Film Simulation ACROS). Dabei ging es um charakteristische Merkmale wie Körnigkeit, Bildrauschen als Ausdrucksmerkmal sowie den Schatten- und Lichterkontrast. Bei den PROVIA- und ASTIA-Filmsimulationen für die GFX folgte unser Bild-Design Idealen, die mit denen von ACROS vieles gemeinsam haben.
Der Schattenkontrast von PROVIA und ASTIA ist bei der der GFX weicher als bei den anderen Kameras der X Serie.
Mittelformatkameras werden oft im Studio mit perfektem Licht verwendet. Unsere Filmsimulationen sollen deshalb auch subtile Änderungen bei der Lichtgestaltung widerspiegeln.
Zugegeben: Das war ausgesprochen schwierig. Die Ergebnisse sollten schließlich weiterhin wie PROVIA und ASTIA aussehen, der Schattenkontrast jedoch trotzdem geringer sein.
„Lass’ und das ein wenig ändern.“
„Sieht ganz gut aus.“
„Vielleicht noch ein klein bisschen mehr?“
„Nein, das ist jetzt nicht mehr PROVIA.“
„Das ist zu viel!“
Wir machten viele Testaufnahmen und verglichen sie immer wieder am Bildschirm und als Ausdrucke, um schließlich die beste Balance zu finden.
Die Entwicklung von ACROS war eine Herausforderung, rückblickend jedoch einfacher als bei PROVIA und ASTIA, weil wir bei null anfangen konnten. ACROS erfreut sich bei Fotografen großer Beliebtheit, und wir sind zuversichtlich, dass es beim neuen PROVIA und ASTIA genauso sein wird.

Vielleicht fragen Sie sich nun, was aus Velvia, PRO Neg. und den anderen Filmsimulationen wurde? Tatsächlich haben wir nur die Schattentonalität von PROVIA und ASTIA geändert, denn wir dürfen die Grundcharakteristiken der einzelnen Filmsimulationen nicht vergessen.
Für Velvia und CLASSIC CHROME sind kräftige Kontraste zum Beispiel unverzichtbar. Velvia kommuniziert mit Farbe und einer entsprechend lebendigen Tonalität. CLASSIC CHROME reduziert die Farbsättigung und verleiht dem Bild dadurch einen dokumentarischen Charakter. Mit weicheren Schatten ginge der typische Look von Velvia und CLASSIC CHROME verloren.
Bei PRO Neg. Hi und PRO Neg. Std wurden die jeweiligen Lichtsituationen Teil schon bei ihrer Konzeption berücksichtigt. Mehr dazu finden Sie im folgenden Artikel:
The World of Film Simulation #4 PRO Neg.
Insbesondere PRO Neg. Std ist für Situationen mit kontrolliertem Licht gedacht. Dazu der britische X-Photographer Damien Lovegrove: „Wenn man sein Licht selber macht, wird PRO Neg. Std es perfekt einfangen.“ PRO Neg. Std besitzt nicht den hohen Kontrat von PROVIA oder ASTIA. Er kommuniziert nicht mit Farbe, deshalb müssen Sie selbst für das perfekte Licht sorgen.

Obwohl wir an einigen Filmsimulationen Änderungen vorgenommen haben, sind die ursprünglichen Ideen hinter ihnen gleichgeblieben. Wir glauben, dass die Änderungen den Fotografen Vorteile bringen.

Die Bildergebnisse sind nun noch robuster, sodass neben den Fotografen auch die Bildredakteure und die Druckfachleute profitieren. Wer die bestmöglichen Ergebnisse anstrebt, weiß das zu schätzen.