08.06.2023

Eine Hochzeitsgeschichte

  • Mit geschultem Blick findet André Heller bei jeder Hochzeitsgeschichte den roten Faden. Dabei vertraut der Fotoprofi nicht nur auf sein fotografisches Gespür, sondern auch auf seine FUJIFILM X-H2.

    Für einen passionierten Fotografen ist jeder Auftrag mit einem persönlichen Anliegen verbunden. Oftmals sind jene Momente, die wir verpassen, ebenso einprägsam wie die, die wir mit der Kamera festhalten. Aber als Hochzeitsfotograf ist es unsere Mission, jeden unvergesslichen Moment eines Hochzeitstags im Bild zu dokumentieren. Die Faszination der Hochzeitsfotografie liegt schließlich genau darin, dass sie die Erinnerung an einen der schönsten Augenblicke im Leben unvergänglich macht.


  • „Schon als kleiner Junge habe ich gerne mit den Fotoapparaten meines Opas herumgespielt. Ich kann mich noch genau erinnern, wie begeistert ich war, als ich zum ersten Mal erlebte, wie ein Sofortbild entstand. Das war wie Zauberei. Aber auch an das bange Warten auf das Ergebnis der Filmentwicklung ist mir noch sehr gegenwärtig. Diese Erfahrungen haben mich geprägt“, erzählt Hochzeitsfotograf André Heller von seinen fotografischen Anfängen.

    Seine ersten Hochzeiten hat André als Video-Assistent für einen anderen Fotografen miterlebt. Als er einige Jahre Erfahrung gesammelt hatte, gründete er mit einem Freund ein eigenes Fotobusiness. „Während er für die Bewegtbilder zuständig war, übernahm ich die Aufgabe des Fotografen. Das Filmen habe ich ihm komplett überlassen. Eine sinnvolle Arbeitsteilung, die wir nun schon seit zehn Jahren beibehalten“, erzählt André.

    Als Fotograf lässt sich André von seiner Intuition leiten. Er vermeidet klischeehafte Hochzeitsbilder und entscheidet sich im Zweifel lieber für eine unkonventionelle Darstellung. Typische Szenen, die viele andere in kontrastreichen Schwarzweiß-Bildern fotografieren, hält er in Farbe fest und legt den Fokus dabei auf das Dokumentieren zwischenmenschlicher Beziehungen.

    „Ich sehe die Welt voll faszinierender Farben und will sie genau so in meinen Bildern wiedergeben“, sinniert André. „Ich bin ein fröhlicher Mensch, und vielleicht spiegelt sich in den Farben meiner Bilder auch meine eigene Persönlichkeit wider. Außerdem will ich besondere Momente nicht simulieren, sondern sie zeigen, wie sie sind. Mit den einzigartigen FUJIFILM-Farben gelingt dies auf unnachahmliche Weise.“

    Die Kameraeinstellungen hält André bewusst einfach. Wie bei der Wahl seiner Ausrüstung geht es ihm auch bei der Aufnahme in erster Linie um die maximale Bildqualität und nicht um möglichst viele Einstellungsoptionen.“


  • „Bei Hochzeiten ist hinter der Kamera höchste Konzentration gefordert. Es gilt, alles im Auge zu behalten und die Geschichte dieses wichtigen Tags im Leben in großartigen Bildern zu erzählen. Dabei will ich mich nicht von den Kameraeinstellungen ablenken lassen. Ich fotografiere meist mit Zeitautomatik, sodass ich nur eine einzige Einstellung vornehmen muss. Das Scharfstellen überlasse ich der Gesichts- oder Augenerkennung.“

    Für André ist die Hochzeitsfotografie nichts für fotografische Puristen, die am liebsten mit manueller Belichtung arbeiten. „Mein Rat lautet: Besorg dir eine Kamera, auf die du dich verlassen kannst. Meine nimmt mir bei Belichtung und Scharfstellung einen Großteil der Arbeit ab, was großartig ist, denn so kann ich mich auf die Dinge konzentrieren, die wirklich wichtig sind.“

  • Seit einiger Zeit fotografiert André mit einer FUJIFILM X-H2. Die hohe Auflösung und der Detailreichtum des 40-Megapixel-Sensors haben ihn von Anfang an restlos begeistert. „Es fühlt sich fast an wie eine superkompakte Mittelformatkamera“, schwärmt André. „Im Sucher oder auf dem LCD-Monitor sehe ich als Vorschau genau das Bildergebnis, das ich später bekomme. Und der Autofokus ist mittlerweile so ausgefeilt, dass er selbst bei schnellen Bewegungen auf fast jedes Motiv verlässlich scharfstellt. Ich habe großes Vertrauen in die Fähigkeiten dieser Kamera gewonnen.“

  • Worauf richtet André am Hochzeitstag seine ungeteilte Aufmerksamkeit? Ein Blick auf seine Bilder verrät es. Was alle Arbeiten auszeichnet, ist ein untrüglicher Instinkt für Licht, Komposition und Emotionen. Um eine Hochzeit auf gelungene Weise zu dokumentieren, so der Fotograf, brauche es auf seiner Seite vor allem Achtsamkeit.

  • „Wie alle Fotografinnen und Fotografen konzentriere ich mich zunächst auf die Szenen mit den schönsten Lichtverhältnissen“, sagt André. „Was die Komposition angeht, bin ich ein großer Fan von starken Führungslinien und negativem Raum. Außerdem beobachte ich eine Szene aufmerksam, um genau die Momente einzufangen, in denen das Paar oder seine Gäste emotional auf etwas reagieren. Auf diese Weise gelingen mir meine besten Bilder.“
    Um seinen Blick zu schulen, hat André schon früh eine Trockenübung gelernt, die er „Fotografieren ohne Kamera“ nennt. Wenn er eine Straße entlanggeht, betrachtet er die Umgebung und fragt sich, wo eine interessante Stelle wäre, um ein Paar zu positionieren. „Auch ohne Kamera entdeckst du im Alltag unzählige Fotogelegenheiten. Wenn du ihnen nachspürst, entwickelst du schnell ein gutes Gefühl für attraktive Kompositionen und Perspektiven.“


  • Ein Hochzeitspaar oder eine Gruppe von Menschen zu porträtieren, stellt immer eine besondere Herausforderung dar. Viele Fotografinnen und Fotografen übernehmen in solchen Situationen die Regie. André bleibt jedoch seiner Rolle als Beobachter treu und verlässt sich darauf, dass sich vor der Kamera alles auf natürliche Weise fügt.

    „Ich bin nicht für viele Posen. Meistens suche ich eine schöne Umgebung für mein Paar und lasse die beiden dann interagieren. Meine einzige Anweisung lautet, miteinander zu reden oder gemeinsam Spaß zu haben“, verrät André. „Ich beobachte das Paar dann aus verschiedenen Blickwinkeln und drücke in den entscheidenden Momenten auf den Auslöser.“


  • Es sei ihm wichtig, sich am Hochzeitstag nicht zu sehr ins aktive Geschehen einzumischen, sagt André. „Man kann einem Paar sagen, wo es stehen soll, aber man kann ihm nicht vorschreiben, was es fühlen soll“, erklärt er. „Am Anfang ist es normal, dass die Leute ohne klare Anweisungen etwas unbeholfen dastehen, aber nach einigen Minuten werden sie lockerer und dann nehmen die Dinge einfach ihren Lauf. Ich sage immer, dass meine Aufgabe darin besteht, Emotionen zu dokumentieren und nicht sie zu erzeugen.“

  • Für André geht es in der Hochzeitsfotografie in erster Linie um die Geschichte und die Geschehnisse eines Tages. Im Vergleich zur eigentlichen Handlung bleibt die visuelle Inszenierung für ihn zweitrangig oder hilft im besten Fall dabei, einem besonderen Moment mit einer ausgefeilten Ästhetik das sprichwörtliche Sahnehäubchen aufzusetzen.
    „Das Wichtigste sind Emotionen“, betont der Fotograf. „Wenn der Vater der Braut seine Tochter am Hochzeitstag zum ersten Mal sieht, wird allein sein Gesichtsausdruck schon ein großartiges Foto ergeben, selbst dann, wenn keine weiteren außergewöhnlichen Elemente im Spiel sind.“

  • Es gibt noch eine weitere Besonderheit bei Andrés Arbeitsweise – und das ist seine persönliche Perspektive auf das Geschehen. Im Gegensatz zu den meisten Fotografinnen und Fotografen betrachtet er die Feier nicht als Außenstehender, sondern versteht sich selbst als Gast und Teil der Hochzeitsgesellschaft.

    Das Objektiv, das André am häufigsten verwendet, ist das FUJINON XF18mmF1.4 R LM WR. „Diese Weitwinkel-Brennweite ist in der Hochzeitsfotografie zwar nicht üblich, aber ich bin ein großer Fan. Egal, auf welcher Veranstaltung ich auch bin, mit dem XF18mmF1.4 fühle ich mich nie außen vor. Wenn ich damit eine Hochzeit fotografiere, habe ich das Gefühl, selbst mitten im Geschehen zu sein und nicht nur als Zuschauer am Rand zu stehen.“


  • „Mit dem Weitwinkel-Objektiv kann ich nah am Motiv sein, was mir dabei hilft, echte Emotionen zu erfassen. Ich möchte dem Paar später Bilder aus der Perspektive eines Gasts und nicht aus der eines Beobachters geben.“ Auch die Lichtstärke des Objektivs ist von Vorteil, da André stets mit vorhandenem Licht arbeitet. „Für eine authentische Ausstrahlung bevorzuge ich natürliches Licht und vermeide es zu blitzen. Das XF18mmF1.4 unterstützt mich also bei meiner Art der Fotografie sehr.“

    Zum Abschluss des Gesprächs betont André abermals den Wert von Achtsamkeit beim Fotografieren – diese sei ebenso bedeutsam, wie der letzte Ratschlag, den er uns mit auf den Weg gibt.


  • „Es ist wichtig, zu verstehen, dass es bei der Hochzeitsfotografie keine zweite Chance gibt. Du hast nur eine einzige Gelegenheit, um die Emotion dieses einmaligen Moments im Leben einzufangen. So etwas lässt sich nicht wiederholen. Aber genau diese Herausforderung macht den Reiz der Hochzeitsfotografie aus.“

    Um im entscheidenden Moment auf den Auslöser drücken zu können, braucht es laut André viel Einfühlungsvermögen. „Du musst in der Lage sein, eine emotionale Verbindung zu den Menschen vor der Kamera aufzubauen“, sagt André. „Nur so werden sie die Anwesenheit des Fotografen vergessen und vor der Kamera authentische Gefühle zeigen. Diese menschliche Komponente ist ein Privileg – und der schönste Teil der Hochzeitsfotografie.“