08.03.2024

Zehn gute Gründe für die GFX100 II

  • Warum ist die GFX100 II eine der besten digitalen Mittelformatkameras? Wir haben für euch zehn handfeste Gründe zusammengestellt, die für die neue GFX100 II sprechen. Spoiler-Alarm: Die fantastische Bildqualität des riesigen 102-MP-Sensors steht dabei nicht einmal an erster Stelle!

    Rico Pfirstinger ist nicht nur Autor zahlreicher Fachbücher über das Fujifilm X-System, er hat auch alle bisher erschienenen GFX-Kameras und GF-Objektive ausprobiert. Seit einigen Monaten fotografiert er mit der neuen GFX100 II – und hat zehn Eigenschaften identifiziert, mit denen sie sich von früheren GFX-Modellen und anderen Mittelformatkameras unterscheidet. Nebenbei verrät er euch noch einen praktischen Speichertrick, mit dem Power-User Geld sparen können.

  • 1. Geschwindigkeit

    Die GFX100 II ist richtig flott. Ihre Autofokus-Performance und die hohe Serienbildrate ermöglichen reaktionsschnelles Fotografieren von dynamischen Motiven, die für Mittelformatkameras bisher ausgesprochen schwierig waren.

  • 2. Ausdauer

    Ein großzügiger Pufferspeicher und schnelle CFexpress-Speicherkarten sorgen dafür, dass du auch bei langen Serienbildreihen nicht an Grenzen stößt und dich stattdessen voll auf das Motiv konzentrieren kannst. Eine von Ricos Lieblingseinstellungen für sich bewegende Motive ist dabei der kontinuierliche Autofokus (AF-C) mit einer Serienbildrate von 2 fps (für ein elektronisches Sucherbild ohne störende Blackouts) im 14-Bit-Aufnahmemodus mit komprimierten RAW-Dateien.


  • Mit ihrem schnellen Autofokus liefert die GFX100 II im entscheidenden Moment ein exakt fokussiertes Bild. Foto © Rico Pfirstinger
  • 3. Präzision

    Der schnellste und genaueste Autofokus nützt nicht viel, wenn das aktive Autofokusfeld haarscharf daneben zielt. Mit ihrer KI-gestützten Gesichts-, Personen- und Objekterkennung hilft die GFX100 II dem Autofokus auf die Sprünge und entlastet den Benutzer von der Mühe, das Fokusfeld fortwährend selbst präzise auf ein sich bewegendes Ziel ausrichten zu müssen. Doch auch der herkömmliche Zonen-Autofokus wurde bei der GFX100 II verbessert: Du kannst die Form und Größe der AF-Zone nun an die Gestalt des Motivs anpassen und dadurch die Genauigkeit des Zonen-AF erhöhen.

  • Neue Option für den Zonen-AF: Man kann die Größe und Gestalt der AF-Zone ans Motiv anpassen
  • 4. Komfort

    Der elektronische Echtzeit-Sucher mit „Kino-Feeling“ und einer Auflösung von mehr als 9,4 Mio. Dots überwindet die Barriere zwischen dir und deinem Motiv. Fokus, Schärfentiefe, Farben und Tonalität – du hast alles bereits vor dem Auslösen im Blick. What You See Is What You Get.

    Praktisch ist zudem der verbesserte Verfolgungs-Autofokus, der nun erstmals auch für Videoaufnahmen zur Verfügung steht: Man „zeigt“ der Kamera einfach ein Motiv oder einen Motivteil und drückt den Auslöser halb durch – der Autofokus verfolgt das gespeicherte Muster dann über das gesamte Bildfeld.

  • Zum Komfort gehört schließlich auch noch etwas Liebe zum Detail: So kannst du bei der GFX100 II die manuellen Fokushilfen (etwa das Focus Peaking) so einstellen, dass der Assistent automatisch erscheint, sobald man am Fokusring dreht – und nach einigen Sekunden Inaktivität wieder von selbst verschwindet und einen ungetrübten Blick auf das Motiv freigibt.


  • Neue Menü-Option: Der manuelle Fokusassistent erscheint und verschwindet auf Wunsch automatisch, wenn du den Fokusring verstellst.
  • 5. Ergonomie

    Die GFX100 II liegt sicher in der Hand und fühlt sich dabei richtig gut an. Sie gibt dir mit 14 belegbaren Fn-Tasten und Touch-Fn-Gesten die Freiheit, viele Einstellungen direkt vorzunehmen, ohne die Kamera dafür vom Auge abzusetzen. Die Tasten wurden so platziert, dass sie bequem erreichbar sind, ohne im Weg zu stehen. Hinzu kommt das einblendbare transparente Quick-Menü (mit 2 x 16 frei belegbaren Einstellungen für Fotografie und Video) sowie ein konfigurierbares „Mein Menü“ mit zwei persönlichen Menüseiten. Du kannst außerdem sechs verschiedene Kamerakonfigurationen als Benutzereinstellungen ablegen und mit dem Moduswahlrad direkt aufrufen. Das auf Tastendruck beleuchtete Info-Display informiert auf der komfortabel abgeschrägten Kamera-Oberseite stets über die aktuellen Einstellungen – sogar dann, wenn die Kamera ausgeschaltet ist.

  • Personalisiere deine GFX100 II mit vielen frei belegbaren Funktionstasten, dem Quick-Menü sowie dem „Mein Menü“. Die Abbildungen zeigen Ricos persönliche Anpassungen, die häufig von den Werkseinstellungen abweichen.
  • 6. Flexibilität

    Die überragende Bildqualität des GFX-Systems ist nur so viel wert wie die Motivwelt, die man damit in der Praxis aufnehmen kann. Klassiker wie die Produkt-, Werbe-, Food-, Studio- oder Fashion-Fotografie sind naturgemäß ein Heimspiel für die GFX. Bei Größe und Gewicht unterbietet die kompakte GFX100 II bereits verschiedene Top-Kleinbildkameras, sodass einem mobilen GFX-Einsatz auf Reisen, bei Reportagen, bei On-Location Shootings oder in der Landschafts- und Architekturfotografie ebenfalls nichts im Wege steht. Die hohe Geschwindigkeit und Performance der GFX100 II eröffnet weitere Motivwelten, von dynamischen Hochzeitsreportagen über die Wildlife-Fotografie bis hin zu Sport und Action. Nie zuvor konnte man ein Mittelformatsystem so flexibel und für so viele unterschiedliche Motive verwenden – und das mit einem ziemlich unschlagbaren Preis/Leistungsverhältnis.

  • 7. Stabilität

    Wie alle GFX-Modelle ist auch die GFX100 II wetterfest, staubgeschützt und kälteresistent. Wenn man sie in die Hand nimmt, spürt man die solide und robuste Verarbeitung. Apropos „in die Hand nehmen“: Der verbesserte Bildstabilisator (IBIS) in der GFX100 II ermöglicht pixelscharfe Aufnahmen aus der Hand in einem bisher unbekannten Ausmaß. Rico konnte in Praxistests mit dem GF55mmF1.7 R WR Belichtungszeiten von 0,2 bis 0,4 Sekunden reproduzieren, ohne dass Verwacklungen im Bild zu sehen sind. Auf diese Weise wird die Motivwelt der GFX100 II noch einmal erweitert.


  • IBIS sei Dank: Rico fotografierte diese Regensburger Brücke mit einer Belichtungszeit von 0,2 Sekunden stehend aus der Hand. An der GFX100 II kam dabei das neue GF55mmF1.7 R WR mit Blende 3.6 zum Einsatz. Foto @ Rico Pfirstinger
  • 8. Modularität

    Die GFX100 II lässt sich an die gewählte Aufgabe anpassen. Mit dem abnehmbaren Sucher, dem optionalen Sucher-Schwenkgelenk, dem abnehmbaren optionalen vertikalen Batteriegriff sowie einem ebenfalls optionalen Video-Kühlgebläse kannst du die Größe, das Gewicht und die Ergonomie deines Werkzeugs optimieren. Dafür sorgt auch die große Auswahl an unterschiedlichen GF-Objektiven – vom besonders kompakten 35-70 mm Zoom oder dem 50 mm „Pancake“-Objektiv bis hin zu größeren Telebrennweiten oder den sagenhaft leistungsfähigen Tilt/Shift-Objektiven. Ohne Objektiv wiegt die GFX100 II inkl. Batterie und Speicherkarte gerade einmal 948 Gramm, bzw. 1.030 Gramm mit aufgesetztem EVF.

  • Ricos GFX100 II in groß und in klein: Mit ihrem modularen Konzept lässt sich die Kamera hervorragend für unterschiedliche Einsatzbereiche maßschneidern. Links die GFX100 II mit vertikalem Batteriegriff VG-GFX100II, Arca-Swiss-Stativplatte, elektronischem Sucher und Schwenkadapter EVF-TL1, zusammen mit dem Tilt/Shift-Objektiv GF30mmF5.6 T/S und Streulichtblende. Rechts dieselbe Kamera, jedoch ohne EVF und Batteriegriff, zusammen mit dem handlichen GF50mmF3.5 R LM WR „Pancake“-Objektiv und passender Streulichtblende.
  • 9. Verbindungen

    Die GFX100 II verfügt unter anderem über Bluetooth, schnelles 5-GHz-WLAN, Ethernet, HDMI, USB-C und Anschlüsse für Mikrofon und Kopfhörer. Tethering, Kamera-Fernsteuerung, Webcam-Einsatz, App-Support, direkte Frame.io-Unterstützung, FTP-Protokoll, IPTC-Support und vieles mehr zählen damit zur Grundausstattung.

    Eine andere, nicht so bekannte Eigenschaft hat es Rico allerdings besonders angetan: der direkte Anschluss von SSD-Laufwerken an den USB-C-Ausgang zur Speicherung von Videos und Bildern mit bis zu 10 Gbit/s. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten: Einerseits kann man anfallende Daten beim Fotografieren oder Filmen direkt auf einem angeschlossenen SSD-Laufwerk speichern und dabei die internen Speicherkartenplätze umgehen. Diese Variante ist zum Beispiel für Videofilmer interessant, um große Datenmengen direkt auf einem preisgünstigen externen Medium abzuspeichern.

    Die zweite – von Rico bevorzugte – Option vermeidet den mit der ersten Methode verbundenen „Kabelsalat“ und setzt beim Fotografieren weiterhin auf maximal schnelle interne CFexpress- und SD-Karten, jedoch in kostengünstigeren Varianten mit nur 100 und 200 GB Kapazität. Nähert sich der Füllstand dieser Karten beim Fotografieren langsam der Kapazitätsgrenze, überträgt Rico den Karteninhalt mithilfe der Kopier-Funktion der Kamera auf eine SSD-Festplatte mit einer Kapazität von 1 TB. Vorteil: Solche etwa handtellergroßen SSD-Laufwerke kosten viel weniger als schnelle CFexpress-Karten mit vergleichbarer Kapazität. Anschließend werden die internen Speicherkarten in der Kamera neu formatiert und stehen für weitere Bilder zur Verfügung, während die bereits gemachten Aufnahmen sicher auf dem preisgünstigeren SSD-Drive liegen.

  • Ricos „Geheimtipp“: Schnelle CFexpress-Karten mit geringerer Kapazität verwenden und Geld sparen. Sind die Karten voll, kannst du ihren Inhalt mit der Kopier-Funktion der Kamera direkt auf einen preisgünstigen SSD-Speicher übertragen.
  • 10. Bildqualität

    Die GFX100 II arbeitet – wie einige ihre Vorgänger – mit einem ca. 44 x 33 mm großen 102-MP-Sensor. Dieser garantiert neben einem enormen Detailreichtum auch einen riesigen Dynamikumfang und eine besonders feine Tonwertabstufung. Dass bei der GFX100 II außerdem die Videomöglichkeiten (8K) erheblich erweitert wurden, ist ein weiterer Pluspunkt. Kleine, aber feine Verbesserungen gibt es allerdings auch bei der Fotografie: Mit Basis-ISO 80 wurde der Dynamikumfang der Kamera noch einmal erhöht, und optimierte Mikrolinsen vor dem Sensor sorgen für eine verbesserte Randausleuchtung, was dort neben der Bildqualität auch der Autofokus-Performance zugutekommt.