21.03.2019

Die authentische, schnörkellose Fotografie von Chio Fernández

Authentische Bilder ohne Schnörkel liegen derzeit schwer im Trend. Chio Fernández zählt zu den Fotografen, die ihre Auftraggeber mit ehrlichen und spontanen Arbeiten begeistern.

„Hinsichtlich der Bildsprache habe ich keine besondere Vorliebe, aber ich versuche immer so gut es geht, meinen fotojournalistisch anmutenden Stil beizubehalten.“

Als Chio Fernández ihr Ingenieurstudium in Spanien begann, war ihr noch nicht bewusst, welche großen Veränderungen ihr Aufenthalt an der Kingston University in London im Rahmen eines Austauschprogramms haben würde. Sie dokumentierte ihr Leben während ihres Austauschjahres mit ihrer FUJIFILM Finepix-Kompaktkamera und merkte sehr schnell, dass sie das Fotografieren viel interessanter fand als Maschinenbau.

Chio brach ihr Maschinenbaustudium 2010 ab, blieb in London und begann Fotografie an der University of Roehampton zu studieren. „Ich wollte mich so viel wie möglich in der Studentenvereinigung engagieren und konnte so bei Veranstaltungen und auch für Zeitungen Fotos machen. Gleichzeitig nahm ich so viele Jobs als Assistentin an, wie es mein Zeitplan erlaubte“, erinnert sie sich. „Als ich dann 2014 meinen Abschluss machte, hatte ich sogar schon gelegentlich an einem eigenen Projekt arbeiten können und ich brauchte nicht lange, bis ich einen kleinen Kundenstamm hatte und Vollzeit in meinem eigens gegründeten Unternehmen arbeiten konnte. Seitdem bin ich immer selbständig gewesen. In der Tat habe ich seit Abschluss meines Studiums nie mehr einen Job gemacht, der nichts mit Fotografie zu tun hatte.“

So unterschiedlich wie ihre verschiedenen Kunden, sind auch die Genres, in denen Chio sich auskennt: von Interieurfotografie über Portraits und Eventfotografie bis hin zu Modemagazinen.

„Mein Ziel ist es nicht, das technisch perfekte Bild zu schießen. Stattdessen möchte ich die Persönlichkeit und die Gefühle meiner Modelle abbilden.“

„Ich mag das eine nicht lieber als das andere, aber ich versuche immer so gut es geht meinen fotojournalistisch anmutenden Stil beizubehalten“, sagt sie. „Ich versuche das, was vor der Kamera passiert, nicht zu beeinflussen. Vielmehr soll durch Veränderung des Blickwinkels, wie ich beleuchte oder was ich in den Fokus hole, meine eigene Kreativität in meine Bilder einfließen.

So entsteht mein persönlicher Stil, den ich mit folgenden Schlagworten beschreiben würde: Fotojournalismus, Editorial, ehrlich, spontan. Ich möchte mit meinen Bildern Geschichten erzählen.“

„Fotografiere ich zum Beispiel Interieurs, versuche ich immer mit meinen Bildern eine Besichtigung der Räume nachzuahmen. Dazu verwende ich das Tageslicht oder das Licht von Lampen, die mir dort zur Verfügung stehen, und konzentriere mich darauf, interessante Farben und Oberflächenstrukturen hervorzuheben. Ich mache sowohl Gesamtaufnahmen der Räume als auch Detailaufnahmen von interessanten Kleinigkeiten, denn manchmal findet man aussagekräftige Designerstücke, die in einem größeren Bildausschnitt leicht untergehen würden.“

Chios dokumentarischer Ansatz beim Fotografieren macht sich auch beim Portraitieren bezahlbar. „Immer wieder sind die Leute überrascht, wie gut Portraits werden, wenn dem Modell nicht bewusst ist, dass es gerade fotografiert wird, wenn es nicht darum geht, irgendeine komische Haltung einzunehmen oder sonstige lächerliche Dinge zu tun. Mein Ziel ist es nicht, die perfekte Pose zu finden und auch nicht das technisch perfekte Bild zu schießen. Stattdessen möchte ich die Persönlichkeit und die Gefühle meiner Modelle abbilden.“

„Es ist ganz normal, dass man nervös ist, wenn man fotografiert wird. Aber je weniger man als Person vor der Kamera über den Fotografen weiß, desto nervöser wird man. Darum zeige ich meinen Modellen, wer ich bin. Ich bin schon immer sehr kontaktfreudig gewesen und treffe gern neue Leute. Alles wird viel natürlicher, wenn auch ich meine Modelle vor dem Ablichten kennenlerne, und sie sind anschließend viel entspannter, wodurch wiederum authentischere Bilder entstehen.“

Chios erste Kamera aus der X Serie von FUJIFILM war eine X-T1. Sie gefiel ihr so gut, dass sie all ihre anderen Kameras verkaufte und vollständig auf FUJIFILM-Equipment umsattelte. „Mittlerweile arbeite ich bei den meisten Aufträgen mit meiner X-T2, kombiniert mit dem XF23mmF1.4 R, XF56mmF1.2 R oder dem XF10-24mmF4 R OIS. Am liebsten fotografiere ich mit dem XF23mmF1.4, weil es so vielseitig einsetzbar ist. Ich kann mit ihm genauso gut Portraits wie Interieur- oder Landschaftsaufnahmen machen. Neuerdings arbeite ich auch mit der X-E3, die ich zusammen mit dem XF23mmF1.4-Objektiv einpacke, wenn meine Tasche nicht allzu schwer sein darf.“

„Diese Kameras haben mich mit ihren Farben, ihrer Schärfe und der Art, wie sie das Licht einfangen, wieder richtig motiviert zu fotografieren. Denn das alles hat meinen Arbeiten eine Qualität verliehen, die mir kein anderes System bieten kann.“

„Die X-E3 könnte meine ideale Begleiterin auf Reisen werden, denn ich bin schon seit langem auf der Suche nach einer Kamera, deren kompakte Größe keine Qualitätsabstriche bedeutet. Das finde ich nun in der X-E3, denn ihr Sensor ist derselbe, den auch meine X-T2 hat. Ich mag besonders die neue Funktion, mit der man eine dauerhafte Bluetooth-Verbindung einstellen kann. So kann ich nämlich von meinem Handy aus schon am Aufnahmeort Bilder an meine Kunden schicken und muss damit nicht warten, bis ich zu Hause bin. Ich glaube, ich werde die X-E3 als wichtigen Bestandteil in meinen Workflow integrieren.“

Zu Chios Bildern hat jeder einen guten Zugang, weil sie so erfrischend einfach und ungezwungen sind. Denen, die in ihre Fußstapfen treten möchten, rät sie: „Suche Dir Inspirationsquellen. Vor meinem Fotografie-Studium war mir nicht klar, wie wichtig es ist, Fotografen von damals, von heute und von morgen zu kennen. Als ich dann anfing zu studieren, war ich jeden Tag mit den Arbeiten anderer Fotografen konfrontiert, und das hat meine Kreativität sehr beflügelt. Schreibe Deine Ideen auf und entwickle sie weiter. So werden sie zu ganzen Projekten.“

Mehr Infos zu Chio Fernández und ihrer Arbeit:
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