08.11.2019

xMagReloaded - Filmsimulationen

So geht’s: Filmsimulation

FUJIFILMs einzigartige Filmsimulationen sorgen für eine Extraportion Kreativität. Hier sind einige Tipps, wie die Filmsimulationsmodi optimal genutzt werden können.

Die Filmsimulationen zählen zu den beliebtesten Features der FUJIFILM X Serie. Diese einzigartigen Filter-Einstellungen sind auf Basis von FUJIFILMs jahrzehntelanger Erfahrung im Bereich der Herstellung von fotografischem Filmmaterial entwickelt worden und imitieren die Farbwiedergabe einer Reihe klassischer Analogfilme. Jede Filmsimulation verleiht den Aufnahmen dabei einen ganz bestimmten Look und eine unvergleichliche Stimmung.
So ahmt »Velvia« den gleichnamigen Diafilm nach, der bei Landschaftsfotografen aufgrund seiner warmen und tiefen Farbsättigung beliebt ist. Für Porträtaufnahmen eignen sich besonders »PRO Neg. Hi« und »PRO Neg. Std«, die Eigenschaften der FUJIFILM-Negativfilme FUJICOLOR NPH und NPS aufweisen. Beide liefern perfekte Hauttöne und weiche, gedeckte Farben.
Bei einigen Kameramodellen, die neu auf den Markt kommen, gibt es auch neue Filmsimulationen. Die X-H1 bietet zum Beispiel den neuen Modus »ETERNA«, der die Eigenschaften des bekanntesten Cinema-Films von FUJIFILM mit gedeckten Farben und detailreichen Tiefen nachahmt. Entwickelt wurde ETERNA für die Aufnahme von Kinofilmen und mit dem Ziel, die Nachbearbeitung mit Blick auf die Lichtbestimmung zu vereinfachen. Natürlich lässt sich die neue Filmsimulation auch bei Fotoaufnahmen anwenden. In den folgenden Tipps erklären wir, wie man mit den Filmsimulationen seine Kreativität auf ein neues Niveau heben kann.

 

1. Passende Filmsimulation wählen

Es ist nicht immer einfach zu entscheiden, welche Filmsimulation man verwenden soll. Sollen die Aufnahmen einen kräftigen »Velvia«-Look haben oder doch eher zurückhaltende »ASTIA«-Farben? Unsere Empfehlung lautet: Lieber das was vorhanden ist verstärken, statt etwas Fehlendes kompensieren zu wollen.
Beispielsweise erscheint es verlockend, an einem grauen Tag mit »Velvia« zu fotografieren, um die fehlenden kräftigen Farben künstlich zu erzeugen. Aber auf diese Weise läuft man Gefahr, dass das Ergebnis unecht wirkt. Darum sollte hier vielmehr eine Filmsimulation wie »PRO Neg. Std« ausgewählt werden, um die vorhandene Stimmung zu betonen.
Im Umkehrschluss eignen sich »Velvia« und »Provia« am besten für helle Sonnentage oder andere Situationen, in denen man ohnehin kräftige Farbpaletten vorfindet.

 

2. Filmsimulation­ Belichtungsreihen

Es ist nicht schlimm, wenn man sich mit der Entscheidung für eine Filmsimulation schwertut. Denn es gibt hierfür keine festen Regeln und oft lassen sich auf ein Motiv unterschiedliche Konzepte anwenden. Idealerweise macht man sich die Kamerafunktion der Belichtungsreihe zunutze, mit der mehrere JPEGs desselben Motivs gespeichert werden können, jedes mit einem anderen Look und einer anderen Stimmung.
Zum Beispiel kann man die Kamera so einstellen, dass eine gewöhnliche Aufnahme (»Provia«), eine in Schwarz-Weiß (»ACROS«) und eine mit einem Retro-Look (»CLASSIC CHRO- ME«) gespeichert wird. So hat man die gesamte Bandbreite abgedeckt.

 

3. Feineinstellungen der Filmsimulationen

Sobald man sich an die Filmsimulationen gewöhnt hat, die die Kamera bietet, kann man versuchen, diese nach den eigenen Wünschen anzupassen. So lässt sich jederzeit Kontrast und Farbsättigung justieren. Schön ist auch der Filmkorn-Effekt – einfach mal austesten!
Besonders ausdrucksstarke Schwarz-Weiß-Streetfotografie entsteht beispielsweise mithilfe des Modus »SCHWARZ- WEISS + Gelbfilter (Y)« und »Kontrast +2« sowie Filmkorn »stark«. Einstellungen wie diese lassen sich als benutzerdefinierte Einstellung für weitere Anwendungen speichern. Zu beachten ist, dass unsere Empfehlungen nur einen Richtwert darstellen. Eigene Experimente sind unbedingt erwünscht!

 

4. Filmsimulation und kamerainterne RAW­Entwicklung

Mit den Filmsimulationen können nur Aufnahmen im JPEG-Format gemacht werden. Aber kein Problem: Wenn stattdessen im RAW-Format aufgenommen wird, können die Filmsimulationen später noch auf das fertige Bild angewendet werden.
Hierzu nimmt man die Bearbeitung der RAW-Dateien am besten gleich an der Kamera vor. Hierfür einfach das zu bearbeitende Bild zur Ansicht auswählen und die Q-Taste drücken. Anschließend werden die Optionen zur Bearbeitung angezeigt, also zum Beispiel »Helligkeit«, »Farbe« und auch die »Filmsimulation«. Den gewünschten Effekt auswählen und das Ergebnis als neue JPEG-Datei auf der Speicherkarte der Kamera abspeichern.

 

5. Filmsimulationen in der Nachbearbeitung

Entwickelt man die RAW-Dateien lieber direkt am Computer, kann die Filmsimulation auch erst zu diesem Zeitpunkt angewendet werden. Hierzu gibt es mehrere mögliche Verfahren, unter anderem das Programm Adobe Camera Raw. Bei Lightroom findet sich im Modul »Entwicklung« das Dropdown-Menü »Profil« mit einer Liste der Kameraprofile. Hier werden einem dieselben Filmsimulationen angezeigt, über die die Kamera verfügt. Einfach den Modus aus der Liste auswählen, um ihn auf das Bild anzuwenden.
Bei der Arbeit mit Photoshop, öffnet man die RAW-Datei mit Adobe Camera Raw und klickt dann auf »Kamerakalibrierung«. Anschließend kann ein Filmsimulationsmodus aus dem Dropdown-Menü »Kameraprofil« ausgewählt werden.
Alternativ steht das neue Programm FUJIFILM X RAW STUDIO zum kostenlosen Download zur Verfügung. Es ermöglicht die Bearbeitung von Bilddateien am Computer mithilfe des X-Processor Pro der Kamera. Hierfür muss die Kamera über ein USB-Kabel mit dem Rechner verbunden sein.