Die X100VI: Das ultimative Upgrade
Die X100VI ist nicht nur begehrt, sondern sieht auf den ersten Blick auch genauso aus wie ihr erfolgreicher Vorgänger. Doch der Anschein trügt: Mit beeindruckender Bildqualität und innovativen Funktionen beflügelt die X100VI deine fotografischen Möglichkeiten.
Inhaltsverzeichnis
1. 40 Megapixel: Segen oder Fluch?
2. IBIS: Die große Freiheit
3. Neuer Sensor mit mehr Möglichkeiten
4. Smarter Autofokus
5. Verbesserte Ergonomie
6. Gut vernetzt

Lohnt sich ein Umstieg von der X100V auf die X100VI? Die Frage ist berechtigt. Schließlich sehen sich die beiden Kameras nicht nur äußerlich sehr ähnlich, sie teilen sich auch das Objektiv, das Bedienkonzept und den Akku. Getreu dem Motto: Never change a running system!
Doch so einfach ist es nicht. Denn die neue X100VI hat nicht nur für Videofilmer, sondern auch für Fotografen viel Neues zu bieten. Fujifilm pflegt die klassische X100-Serie wie einen Bonsai-Baum: mit viel Liebe zum Detail und ständigen Verbesserungen, jedoch ohne dabei das Gesamtkonzept zu ändern.
Fotograf und Buchautor Rico Pfirstinger hat sich die X100VI genauer angesehen und einige bemerkenswerte Unterschiede festgestellt.
40 Megapixel: Segen oder Fluch?
Der neue 40-MP-Sensor der X100VI sorgt nicht nur für eine höhere Auflösung und mehr Details, sondern bietet auch etwas mehr Dynamikumfang als das Vorgängermodell. Möglich wird dies durch die auf ISO 125 reduzierte Grundempfindlichkeit. Auch das Bildrauschen wird feiner aufgelöst und hinterlässt so einen natürlicheren Eindruck. Damit liegt die X100VI in Sachen Bildqualität auf Augenhöhe mit Topmodellen wie der X-T5 und der X-H2.
Drei neue Filmsimulationen erweitern die kreativen Möglichkeiten auf insgesamt 20 Optionen: Reala ACE ist dabei eine interessante Allround-Alternative zu Provia, Nostalgic Neg. erinnert an klassische Analogfilme, und Eterna Bleach Bypass liefert einen entsättigten Dokumentarfilm-Look für Videos und Fotos. 40 Megapixel erlauben zudem die Verwendung kleinerer Bildausschnitte. Selbst wenn man drei Viertel einer Aufnahme abschneidet, hat das Ergebnis immer noch 4K-Auflösung!
Mehr Auflösung bedeutet auch mehr Speichervolumen. Die X100VI verfügt deswegen über einen größeren Pufferspeicher, um die Serienbildausdauer im Vergleich zum Vorgängermodell nicht zu beeinträchtigen. Hilfreich ist in diesem Zusammenhang auch eine besonders effiziente Option zur Komprimierung der RAW-Dateien, die den Speicherbedarf eines typischen 40 MP-Bildes auf unter 30 MB reduziert, ohne dass die Bildqualität erkennbar leidet. Das ist deutlich weniger Speicherplatz, als eine X100V bei der verlustfreien Komprimierung einer 26 MP-Aufnahme benötigt!

Das hochauflösende Objektiv der X100VI kann sein Potenzial in Kombination mit dem 40-MP-Sensor voll ausspielen und ermöglicht bedeutende Ausschnittvergrößerungen. | X100VI, 23 mm (Crop), F7.1, 1/125 Sek., ISO 125, © Rico Pfirstinger
IBIS: Die große Freiheit
Die X100VI verfügt über einen integrierten Bildstabilisator (IBIS) für unverwackelte Aufnahmen aus der Hand in Situationen, wo sonst ein Stativ oder eine sehr hohe ISO-Einstellung erforderlich wären. Rico fotografiert mit seiner Kamera dabei mit Belichtungszeiten von bis zu einer halben Sekunde aus der Hand.
Die Bildstabilisierung ermöglicht spontanes Fotografieren mit einer kleinen, leichten Kamera – immer und überall. Dadurch eröffnen sich neue Motivwelten wie Nachtaufnahmen, Bilder in der Dämmerung oder das Fotografieren in dunklen Innenräumen. Das Stativ kann dabei meist zu Hause bleiben. Hier glänzt auch der neue Low-Light-Boost-Modus, der bei Dunkelheit für ein klareres Sucherbild im Live-View sorgt.

Die eingebaute Bildstabilisierung (IBIS) ermöglicht auch bei wenig Licht unverwackelte Aufnahmen aus der Hand – wie dieses Beispiel mit einer halben Sekunde Belichtungszeit. | X100VI, 23 mm, F2, 1/2 Sek., ISO 500 / DR-P STARK, © Rico Pfirstinger
Neuer Sensor mit mehr Möglichkeiten

Es wäre falsch, den Sensor in der X100VI auf seine hohe Auflösung zu reduzieren. So ermöglicht der elektronische Verschluss jetzt ultrakurze Verschlusszeiten von bis zu 1/180.000 Sekunde, und ein verbessertes Pixel Mapping sorgt für klarere Bilder in anspruchsvollen Aufnahmesituationen. Die X100VI ist außerdem die erste X100-Kamera mit integrierter Sensorreinigung – für den unwahrscheinlichen Fall, dass Staubpartikel in das Gehäuse eindringen und sich auf dem Sensor ablagern.
Die X100VI ist die erste X100-Kamera mit eingebauter Sensorreinigung. Der Vorgang lässt sich manuell durchführen, sowie automatisch beim Ein- und Ausschalten der Kamera.
Smarter Autofokus

Die X100VI erkennt, verfolgt und fokussiert Menschen, Gesichter, Tiere und Objekte wie Flugzeuge, Züge, Autos oder Fahrräder mit Hilfe modernster KI-Technologie. Das erhöht die Trefferquote und erleichtert Aufnahmen dynamischer Motive.
Auch der herkömmliche Zonen-Autofokus wurde bei der X100VI verbessert: Form und Größe der AF-Zone lassen sich nun an die Form des Motivs anpassen, was die Genauigkeit erhöht.
Beim manuellen Fokussieren unterstützt die Sucherlupe mit zusätzlichen Vergrößerungsstufen, und die MF-Hilfen können mit dem Fokusring gekoppelt werden. Der gewählte MF-Assistent erscheint dann automatisch, sobald am Fokusring gedreht wird – und verschwindet nach einigen Sekunden der Inaktivität wieder, um einen ungestörten Blick auf das Motiv freizugeben.
Und Action: Dank KI-Technik und einem schnellem AF-C fängt die X100VI auch Motive ein, die sich schnell und unvorhersehbar bewegen.
X100VI, 23 mm (Crop), F2, 1/2000 Sek., ISO 125, © Rico Pfirstinger
Verbesserte Ergonomie

Manchmal kommt es auf Kleinigkeiten an. So wurde die DRIVE-Taste der X100VI etwas nach rechts versetzt, wo sie mit dem Daumen besser zu erreichen ist. Der LCD-Bildschirm wiederum lässt sich nicht nur weiter ausklappen, sondern erlaubt auch einen steileren Aufnahmewinkel als beim Vorgängermodell.
Auch die Firmware der X100VI bietet zahlreiche Verbesserungen wie verschiedene zusätzliche Bildformate, eine zweistufige Hautglättungsfunktion für gelungene Porträtfotos, eine feinere Kontrasteinstellung sowie getrennte Einstellungen für Fotografie und Video im „Mein Menü“ sowie im Quick Menu.
Neu sind auch die globalen Benutzereinstellungen, in denen bis zu sieben Kamerakonfigurationen gespeichert und auf Knopfdruck aufgerufen werden können. Boost-Modi für besonders hohe Bildraten, bestmögliche Live-View-Auflösung oder Aufnahmen bei wenig Licht runden das Bild einer erwachsenen Kamera ab, die im täglichen Einsatz kaum Wünsche offenlässt. Die X100VI verbindet Retro-Innovation mit purer Freude an der Fotografie.
Der Boost-Modus der X100VI optimiert neben der Autofokusleistung auch die Live-View-Anzeige. Dabei stehen drei Optionen zur Auswahl: maximale Auflösung, maximale Bildrate (100p) und maximale Lichtausbeute bei Aufnahmen in Dunkelheit.
Gut vernetzt

Die X100VI arbeitet mit dem praktischen Bluetooth-Stativgriff TG-BT1 zusammen.
Im WiFi-Modus funkt die X100VI nun auch im 5-GHz-Band und ermöglicht so deutlich schnellere drahtlose Verbindungen zu Smartphones, Tablets und Computern. Fotos und Videos können dabei direkt von der Kamera in die Adobe Frame.io-Cloud hochgeladen werden. Für Videokonferenzen oder andere Aufnahmen lässt sich die X100VI zudem ganz einfach als USB-Webcam an einen Mac oder PC anschließen. Das integrierte Bluetooth der X100VI kommuniziert nun nicht nur mit der XApp, sondern auch mit kompatiblen Bluetooth-Geräten wie dem praktischen Griffstativ TG-BT1, das nebenbei als kabelloser Fernauslöser dienen kann. Um die zahlreichen Vernetzungsmöglichkeiten übersichtlich zu halten, wurden sie in einem eigenen Menü namens NETZWERK/USB-EINSTELLUNGEN zusammengefasst.