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„Bernd Ritschels Blick auf die Berge ist wie ein erster Atemzug in morgenfrischer Höhe: voller Licht, leicht und voller Würze; ein Versprechen. Wer in diese Bilder eintaucht, kommt erfreut, erheitert und voller Lebensfreude wieder empor.“
Seit nun 35 Jahren ist die Kombination aus Bergen und Fotografie für den X-Photographer Bernd Ritschel Lebensinhalt und gelebte Leidenschaft. Über 30 Bildbände, mehrere Lehrbücher, über 100 Kalender, dazu zahlreiche Veröffentlichungen in großen Magazinen wie National Geographic, Geo und dem Stern spiegeln seine fotografische Leidenschaft wider.
In den letzten fünf Jahren hat sich der renommierte Bergfotograf einem sehr wichtigen und für ihn auch sehr emotionalen Thema in den Alpen gewidmet: dem starken Rückgang der Gletscher. Der preisgekrönte Bildband „Alpengletschern – Eine Hommage“ ist beim Tyrolia-Verlag erschienen.
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Bei National Geographic sind von ihm zuletzt die Bildbände „Hütten 3 – Sehnsuchtswege in den Bergen“ und der ebenfalls preisgekrönte Bestseller „Unsere Alpen“ mit und über Felix Neureuther erschienen.
Mit seiner Familie lebt er in Kochel am See, in Tuchfühlung und mit Blick auf seine Berge.
Für unseren #WhatsInMyCameraBag – Beitrag haben wir mit ihm über sein FUJIFILM Equipment gesprochen und erfahren, was auf keinen Fall in seiner Kameratasche fehlen darf.
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Warum GFX? – Mittelformat für die Werbefotografie
Das Equipment des X-Photographers Bernd Ritschel-
Die Frage, warum ich Mittelformat nutze, wird mir oft von Kollegen gestellt. Eine weit verbreitete Meinung ist noch immer, dass „das klassische Vollformat“ doch mehr als ausreichend und der beste Kompromiss sei. Meine Antwort ist ganz einfach: wer keine Qualität kennt, vermisst sie auch nicht.
Ich finde, dass größer einfach besser ist. Dabei spielt es keine Rolle, ob es um den Sensor, die Pixel, oder die optischen Rechnungen der Objektive geht. Aufnahmen mit meiner GFX50S II wirken räumlicher, plastischer und in meinen Augen einfach „echter“. Doch die folgenden vier Punkte sprechen für mich am meisten für das Mittelformat: -
1. Ein glücklicher Kunde: Mittlerweile habe ich einige Auftraggeber, die klar sagen, dass sie das Mittelformat der GFX Serie bevorzugen. Für große Prints auf Messen, für großformatige Kalender und natürlich auch für Fineart-Prints in den eigenen Geschäftsräumen ist das GFX System deshalb die erste Wahl.
2. Meine persönliche Erfahrung: Fotografie mit dem GFX System ist für mich sehr bereichernd. Es ist jedes Mal ein spannendes Gefühl, wenn man die Ergebnisse des Mittelformats mit eigenen Augen sieht. Ich kann mit meiner FUJIFILM Kamera aus einer schwierigen Lichtsituation und grenzwertigen Bedingungen das Maximale rausholen.
3. Entschleunigung: Ich nehme mir mit der GFX50S II mehr Zeit für ein Projekt, ein Shooting und eine Location.
4. Die technische Reduktion auf das Wesentliche: Eine Kamera, drei Objektive, ein Zwischenring, wenig Zubehör und ein gutes Stativ; mehr brauche ich nicht für meine Fotografie. Wenn ich schon im Mittelformat fotografiere, dann möchte ich es auch technisch ausreizen. Deshalb arbeite ich, wann immer es geht, mit einem Stativ.
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Zusammengefasst kann ich sagen, dass das Mittelformat für mich pure Magie ist. Da trifft maximale Kreativität auf maximale Qualität. Diese Kreativität lebe ich am liebsten mit dem FUJINON GF20-35mmF4 R WR, dem GF35-70mmF4.5-5.6 WR, dem GF110mmF2 R LM WR und dem GF100-200mmF5.6 R LM OIS WR aus. Mit diesen Objektiven und meiner GFX50S II kann ich die magischsten Momente realitätsgetreu in meiner Fotografie festhalten.
GFX50S II
GF20-35mmF4 R WR
GF35-70mmF4.5-5.6 WR</5>
GF110mmF2 R LM WR</5>
GF100-200mmF5.6 R LM OIS WR</5>
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Wenn jedes Gramm zählt: das FUJIFILM X System
Während ich für meine Werbefotografie das GFX System bevorzuge, zählt bei meinen Bergbesteigungen jedes Gramm, weshalb ich dann mit der FUJIFILM X Serie arbeite. Noch immer gibt es zum Bildlook einer FUJIFILM X-H2S keine Alternative. Im Rahmen der RAW-Konvertierung muss ich mich nur noch um die Belichtung, wie zum Beispiel das partielle Aufhellen der Tiefen, kümmern. Trotz perfekter Farben und einem „runden“ Bildlook kommt regelmäßig von Kunden die Frage nach der Sensorgröße: „Bernd, bist du dir sicher, dass APS-C für unser Projekt ausreichend ist?“
Solche Fragen kann ich mit einem klaren „Ja“ beantworten. FUJIFILM holt aus diesem Sensor das Maximum raus! -
Um das Potential des Sensors auszuschöpfen, müssen – in meinen Augen – alle Komponenten passen. Deshalb setze ich nur die besten Festbrennweiten ein. Meine Favoriten – auch auf langen Touren – sind noch immer das FUJINON XF8mmF3.5 R WR, FUJINON XF14mmF2.8 R, das FUJINON XF23mmF2 R WR, FUJINON XF33mmF1.4 R LM WR, das FUJINON XF56mmF1.2 R WR und das FUJINON XF90mmF2 R LM WR. Mit diesen FUJINON Objektiven verbinde ich maximale Abbildungsleistung mit minimalem Gewicht.
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Konsequenterweise bleibt dann auf einer mehrtägigen Hochtour, wo allein das Seil, die Steigeisen, der Pickel und der Gurt meinen Rucksack um rund vier Kilogramm schwerer machen, das FUJINON XF90mmF2 R LM WR zuhause. Natürlich würde auf einer langen Bergtour, vor allem bei niedrigen Temperaturen, Sturm oder wenn extreme Schnelligkeit gefragt ist, ein Zoomobjektiv Sinn ergeben, doch lieber verpasse ich das ein oder andere Bild und habe dafür alle anderen Objektive in meiner gewünschten Qualität und – gerade, wenn ich mit offener Blende fotografiere – auch mit dem von mir gewünschten Look und Bokeh dabei.
Abschließend möchte ich noch eine Anekdote über die Qualität des Systems teilen: Über die Jahre habe ich viele Bilder, die mit einer der Systemkameras der X Serie gemacht wurden, an Kalenderverlage für großformatige Drucke verkauft. Nicht ein einziges Mal gab es auch nur eine Bemerkung oder Frage bezüglich der Qualität.
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„Makro Extrem“ mit dem X System und einem Automatikbalgen
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Zusätzlich zur X Serie benutzte ich oft einen Automatikbalgen. Denn, wenn ich extrem nah an mein Motiv heranzoomen möchte, dann gibt es zum Balgen bis heute kaum eine Alternative. Ich kann den Balgen mit verschiedenen Objektiven nutzen und bin durch die enorme Auszugsverlängerung sehr flexibel im Abbildungsmaßstab.
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Wenn ich auf Bergtouren mit meiner FUJIFILM X-H2S und verschiedenen, hochwertigen Festbrennweiten unterwegs bin, verzichte ich bewusst auf ein Makroobjektiv. In der Fototasche habe ich dann Zwischenringe, um mich zumindest einem Abbildungsmaßstab von 1:2 anzunähern. Wenn ich näher als mit einem Abbildungsmaßstab von 1:2 an mein Motiv heranzoomen möchte, dann nutze ich einen Automatikbalgen, der mich zurück zu den Wurzeln meiner Makrofotografie geführt hat. Die Kombination mit verschiedenen Objektiven, wie dem XF18-55mmF2.8-4 R LM OIS oder dem XF90mmF2 R LM WR ermöglicht es mir Abbildungsmaßstäbe von bis zu 3:1. Der Automatikbalgen ermöglicht es mir extrem kleine Ausschnitte zu fotografieren.
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