16.09.2021

Zehn Tipps für optimale Einstellungen an deiner FUJIFILM X Serie Kamera

Die X Serie passt sich deiner Art zu fotografieren an. Es gibt unzählige Funktionen, mit denen du den Workflow ganz nach deinen Vorstellungen gestalten kannst. In diesem Beitrag stellen wir dir Einstellungen und Funktionen vor, die du vielleicht noch nicht kennst.

Wenn du leidenschaftlich fotografierst, dann kennst du deine Kamera vermutlich bereits ziemlich gut. Mit den richtigen Einstellungen und ein paar technischen Tricks ist es schließlich viel einfacher, gute Bilder aufzunehmen. Die Möglichkeiten der X Serie sind hierbei nahezu unendlich. Selbst versierte Fotografen entdecken immer wieder neue Optionen. Wer gerade erst anfängt zu fotografieren, kann von diesem Wissen enorm profitieren. Bist du bereit? Am besten nimmst du deine Kamera gleich zur Hand, um unsere zehn Tipps und Tricks direkt ausprobieren zu können.

1. Filmsimulations-Reihen

Die meisten Kameras der X Serie können unterschiedliche Belichtungsreihen aufnehmen. Dabei speichert die Kamera direkt hintereinander mehrere Bilder mit variierenden Einstellungen, zum Beispiel Belichtung, Weißabgleich oder Fokus. Darüber hinaus kannst du mit einer Belichtung auch drei Bilder mit jeweils anderer Filmsimulationen speichern. So kannst du ein Bild zum Beispiel in Schwarz-Weiß und zwei unterschiedlichen Farbversionen aufnehmen. Anschließend kannst du den Look auswählen, der am besten zur Stimmung des Bildes passt.

Um die Einstellungen für die Automatikreihe vorzunehmen, gehe in das Menü „AUFNAHME-EINSTELLUNG“. Aktiviere dort „FILMSIMULATION-SERIE“. Falls deine Kamera eine Drive-Taste hat, drücke diese und scrolle direkt zu „FILMSIMULATION-SERIE“.


  • PROVIA/Standard

  • ASTIA/Weich

  • ACROS

2. Erstelle deine eigene Filmsimulation

Deine Kamera verfügt bereits über mehrere FUJIFILM Filmsimulationen. Hast du eigene Ideen, wie deine Bilder aussehen sollen? Kein Problem. Du kannst mit deiner Kamera individuelle Filmsimulationen genau nach deinen persönlichen Präferenzen erstellen.

Öffne dazu das Menü „BILDQUALITÄTS-EINSTELLUNG“ und wähle „BEN.EINST. BEARBEITEN/SPEICHER“. Hier stehen sieben Speicherbereiche zur Verfügung. Scrolle zu dem Eintrag, den du überschreiben willst und wähle „BEARBEITEN“. Jetzt kannst du Farben, Lichter und Schatten, Körnigkeit und weitere Einstellungen anpassen. Im Anschluss kannst du deine Bildsimulation über die Option “BENUTZERDEF. NAME EINGEBEN“ unter einem gewünschten Namen abspeichern.

Tipp: Suche bei Google nach „Fujifilm Rezepten“. Viele Fotografinnen und Fotografen teilen ihre besten JPEG-Kniffe online.

3. Benutzerdefinierte Funktionstasten

Ein Hauptmerkmal der spiegellosen Kameras der FUJIFILM X Serie sind die vielen analogen Einstellknöpfe und Wahlräder, mit denen sich fast alle Kamerafunktionen unkompliziert einstellen lassen. Das Beste ist jedoch, dass du die Belegung der Tasten und Bedienelemente nach deinen Wünschen anpassen kannst. Deine Lieblingsfunktionen oder Einstellungen, die du besonders häufig nutzt, sind so nie mehr als einen Tastendruck entfernt.

So geht’s: Halte die DISP/BACK-Taste so lange gedrückt, bis das Menü „FUNKTIONEN (Fn)“ auf dem LCD-Monitor erscheint. Jetzt siehst du ein Schaubild, dem du entnehmen kannst, mit welchen Funktionen die einzelnen Tasten aktuell belegt sind. Über die AUSWAHLTASTEN kannst du das Bedienelement anwählen, das du neu belegen willst. Um die Einstellung zu ändern, navigiere nach rechts und wähle die gewünschte Funktion aus der Liste. Es gibt eine Vielzahl von Optionen, sodass du die Kamera ganz nach deinen Bedürfnissen einrichten kannst.

Falls du noch keine benutzerdefinierten Funktionstasten angepasst hast, dann überlege dir am besten vorab, welche Funktionen du besonders häufig verwendest. Wenn du zum Beispiel häufig zwischen Portraits und Landschaften wechselst, kann es sehr praktisch sein, die Einstellungen für die AUGENERKENNUNG-EINSTELLUNG und den AF MODUS über eine Funktionstaste schnell erreichen zu können. Um die Bilder schnell auf ein Smartphone oder Tablet zu übertragen, lohnt sich der schnelle Zugriff auf die DRAHTLOS KOMMUNIKATION. Tipp: Aktiviere im Kameramenü schon vor der Aufnahme die passende Filmsimulation, um direkt aus der Kamera perfekte Bilder zu erhalten.

4. Maßgeschneidertes Schnellmenü (Q)

Über das Schnellmenü (Q-Menü) lassen sich eine Reihe von Funktionen direkt anwählen. Das Icon oben links, das standardmäßig mit BASE benannt ist, bietet Zugriff auf verschiedene Profile (C1-C7). Beim Durchscrollen erscheinen nacheinander die unterschiedlichen Schnellmenü-Set-ups.

Jedes dieser Profile lässt sich individuell anpassen, um beispielsweise bei unterschiedlichen Motivszenen schnell auf die jeweils benötigten Einstellungen zugreifen zu können. Unter anderem kannst du AF-Modus, Bildgröße, Blitzkompensation, Filmsimulation und Weißabgleich für jedes Profil anpassen. Um eine Änderung vorzunehmen, scrolle zur jeweiligen Option und drücke MENU/OK.

5. Entdecke den Auto ISO-Modus

Während einige Kameraeinstellungen nie oder nur selten angepasst werden, überprüfst du Belichtungsparameter – Verschlusszeit, Blende und ISO-Empfindlichkeit – vor jeder Aufnahme. Es gibt einen genialen Kniff, mit dem sich der Aufnahmeprozess radikal vereinfachen lässt: Nutze Auto ISO in Kombination mit der Zeitautomatik (A). Egal wie hell oder dunkel eine Motivszene ist, du musst lediglich die gewünschte Blende einstellen, und den Rest erledigt die Kamera.

So geht’s: Gehe in das Menü „AUFNAHME-EINSTELLUNG“ und wähle „AUTOMATISCHE ISO-EINSTELLUNG“. Hier siehst du drei verschiedene AUTO-Optionen (AUTO1, AUTO2 AUTO3). Wähle eine davon aus und stelle die Standardempfindlichkeit, die maximale Empfindlichkeit und die minimale Verschlusszeit ein. Mit diesen Einstellungen wird die Kameraautomatik die Empfindlichkeit immer erst dann erhöhen, wenn die minimale Verschlusszeit unterschritten wird. Am besten nutzt du alle drei AUTO-Optionen, um Einstellungen für unterschiedliche Aufnahmesituationen zu hinterlegen.

6. Entdecke die Vorteile der AF-ON-Taste

Nachdem wir uns ausführlich mit der Belichtung befasst haben, wollen wir uns jetzt dem Autofokus widmen. Hier gibt es viele Optionen. Wir empfehlen, die Fokussierung mithilfe der AF-ON-Taste auf der Rückseite zu aktivieren. So musst du zum Fokussieren nicht mehr den Auslöser halb durchdrücken, sondern betätigst mit dem Daumen die AF-ON-Taste.

Um die Fokus-Funktion vom Auslöser zu entkoppeln, gehe zunächst im SETUP-Menü in das Menü TASTEN/RAD-EINSTELLUNG zur Option AUSLÖSER AF. Hier setzt du AF-C auf „AUS“, danach weist du die AF-C-Funktion einer anderen Taste zu. Dafür bietet sich, je nach Kameramodell, z.B. die „AF-L“ Taste an. Um eine Taste mit der AF-ON-Funktion zu belegen, folge den in Punkt 3 beschriebenen Schritten.

Im AF-C-Modus stellt die Kamera jetzt kontinuierlich scharf, solange du die AF-ON-Taste drückst. Sobald du die AF-ON Taste loslässt, bleibt der Fokus in der aktuellen Einstellung fixiert. Das ermöglicht dir beispielsweise auf einen bestimmten Bereich scharfzustellen und dann vor dem Auslösen den Bildausschnitt zu verändern.

7. Probiere den Touch AF

Mit dem Touch AF fokussiert die Kamera immer direkt auf den gewünschten Punkt. Ist die Funktion aktiviert, kannst du auf dem rückwärtigen LCD-Monitor einfach mit dem Finger auf den Motivbereich tippen, auf den die Kamera scharfstellen soll. Diese Funktion findest du auch im Menü TASTE/RAD-EINSTELLUNG unter TOUCHSCREEN-EINSTELLUNG.
Hier ist noch ein weiterer Autofokus-Tipp: Der Fokusmodus ALLE erlaubt es dir, über das hintere Einstellrad schnell durch die verschiedenen AF-Modi zu scrollen. Dazu weise dem Einstellrad im Menü FUNKTIONEN (Fn) die Funktion FOKUSSIERBEREICH zu. Auf diese Weise kannst du schnell zwischen den Fokusmodi EINZELPUNKT, ZONE und WEIT wechseln, um dann die Messfeldgröße und die Position des Fokussierpunkts zu bestimmen.

8. Steh nicht im Dunkeln

Studiofotografen aufgepasst! Der LCD-Monitor zeigt bekanntlich eine präzise Vorschau des finalen Bildes. Das gilt auch für dunkle Umgebungen, zum Beispiel in einem Fotostudio mit Blitzlicht. Um sicherzustellen, dass die Kamera das Bild entsprechend aufhellt, gehe zum Setup-Menü DISPLAY-EINSTELLUNG und aktiviere die Option NATÜRLICHE LIVEANSICHT.

9. Alles im Lot mit der elektronischen Wasserwaage

Geh bei der Bildkomposition auf Nummer sicher, indem du dir auf dem LCD-Monitor ein Linien-Raster und andere Orientierungshilfen einblenden lässt. Neben verschiedenen Linien-Rastern ist die elektronische Wasserwaage besonders hilfreich. Sie unterstützt dich dabei, die Kamera vor der Aufnahme horizontal auszurichten. Du ersparst dir damit den Aufwand, solche kleinen Nachlässigkeiten in der Nachbearbeitung beheben zu müssen.

So geht’s: Die Wasserwaage aktivierst du im Setup-Menü DISPLAY-EINSTELLUNG unter DISPLAY-EINSTELLUNG. Hier kannst du auswählen, welche Elemente auf dem LCD-Monitor eingeblendet werden sollen. Neben Rahmenhilfe, Wasserwaage und Fokus-Rahmen gibt es hier noch andere nützliche Einstellungen, die du auf deine individuellen Anforderungen abstimmen kannst.

10. So gelingen perfekte Panoramen

Im Panorama-Modus bekommst du bekanntlich viel mehr aufs Bild – stelle dazu einfach das Modus-Wahlrad auf das Panorama-Icon. Drücke die rechte Auswahltaste, um die Schwenkrichtung zu verändern. So kannst du die Schwenkrichtung zum Beispiel nach unten ändern, um dann die Kamera im Hochformat nach rechts zu schwenken. Auf diese Weise nimmst du nicht das typische flache Breitbild-Panorama auf, sondern ein Foto, dessen Seitenverhältnis zwar „normal“ erscheint, das sich aber durch einen ungewöhnlich großen Bildwinkel auszeichnet – und mit einer detailreichen Auflösung begeistert, die sonst nur Kameras mit großformatigen Sensoren bieten.

Jetzt aber genug der Einstellungstipps. Es wird Zeit, all die Tricks und Kniffe, die wir dir verraten haben, in der Praxis anzuwenden. Probiere immer mal wieder etwas Neues aus. Wenn du deine Kamera in- und auswendig kennst, wirst du das kreative Potenzial der FUJIFILM X Serie ausreizen können und die Fotografie wird dir noch mehr Freude bereiten.