20.09.2019

xMagReloaded - Monochrom meistern

Bild: Rinzi Ruiz

Monochrom meistern!

Haltet Ausschau nach Formen, Mustern, Texturen und Schatten, dann entstehen wunderschöne Schwarz-Weiß- Fotos.

Auch wenn heute in der Fotografie fast alles digital abläuft, sind wir noch immer von Schwarz-Weiß-Aufnahmen fasziniert. Vielleicht liegt es daran, dass wir uns bei der Monochrom-Fotografie in die Zeit der Fotografiepioniere zurückversetzt fühlen, oder dass wir unseren Aufnahmen einen eher dokumentarischen Charakter verleihen können. Was immer es ist, um die besten Ergebnisse zu erzielen sollte man die Grundlagen kennen.

Mit FUJIFILM X-Serie-Kameras haben Sie alles, was Sie für die Schwarz-Weiß-Fotografie brauchen. Die neue X-Pro2 läutete mit dem ACROS-Filmsimulationsmodus ein neues Zeitalter der Monochrom-Fotografie ein. Doch auch alle früheren Modelle boten ebenfalls Monochrom-Optionen. Einfach im Aufnahme-Menü „Filmsimulation“ auswählen und herunterscrollen bis man bei den Monochrom-Aufnahmeoptionen landet.

  • Bild: Martin Hülle

Wählt man eine dieser Optionen aus, wechselt das hintere LC-Display (und der elektronische Sucher, falls vorhanden) zu Schwarz-Weiß. So ist es möglich einen sehr guten Eindruck davon zu bekommen, was in Schwarz-Weiß funktioniert und was nicht. Die Monochrom Darstellung im LCD, ist auch sehr hilfreich, wenn die Option „Fokus-Peaking“ für manuelle Fokusunterstützung verwendet wird, da die farbigen Details so sehr einfach zu sehen sind. Arbeitet man nur mit JPEG-Fotos, werden alle folgenden Bilder in Schwarz-Weiß abgespeichert. Nimmt man jedoch in RAW oder RAW und JPEG auf, wird die RAW-Datei in Farbe erstellt, was für die Nachbearbeitung nützlich sein kann. Hierdurch kann die Datei nachträglich auf dem Computer oder mithilfe der integrierten RAW-Konvertierung der Kamera bearbeitet werden. Zugriff erhält man, indem man während der Bildwiedergabe die Menü-Taste drückt und „RAW-Konvertierung“ auswählt.

Für Aufnahmen in Schwarz-Weiß gibt es zahlreiche Optionen. An dieser Stelle sollte auch erwähnt werden, was in Monochrom nicht so gut funktioniert und wo Stolpersteine lauern. Zuerst sollten Schwarz-Weiß-Aufnahmen an trüben Tagen vermieden werden. Aufgrund des schwachen Lichts und des geringen Kontrasts erscheinen die Aufnahmen in öden Grautönen anstatt in gestochenem Schwarz-Weiß. Vorsicht ist auch geboten bei Motiven mit stark kontrastreichen Farben. Es mag ziemlich offensichtlich klingen, aber diese Aufnahmen lassen sich schlecht in Monochrom umsetzen. Daher ist es besser sich stattdessen auf Aspekte wie Muster, Formen, Kontrast, Beleuchtung und Emotion zu fokussieren. All das kommt in Schwarz-Weiß besonders zur Geltung.

  • Bild: Valerie Jardin

Wahl der Details

Nicht nach Standardmotiven suchen! Die Konzentration sollte sich auf Formen, Muster und Texturen richten. Interessanterweise erhalten Motive, die für Farbfotografien eher ungeeignet erscheinen, in Schwarz-Weiß häufig eine neue Dimension. Das rostige Türschloss, Grashalme am Flussufer, die abblätternde Farbe auf dem Fensterbrett … Diese Motive können in Monochrom fantastisch aussehen. Daher unser Tipp: Anfangen zu experimentieren!

  • Bild: Rinzi Ruiz

  • Bild: Rinzi Ruiz

Auf Beleuchtung achten

Wenn keine Farben zur Verfügung stehen, um die verschiedenen Teile einer Szene hervorzuheben, sollte die Beleuchtung verstärkt Beachtung finden. Deshalb bietet es sich an,
an einem sonnigen Tag zu fotografieren. Hierfür gilt es, die Belichtung sorgfältig zu messen, um Überbelichtungen zu vermeiden. Gleichzeitig hilft es Ausschau nach grafischen Effekten zu halten, die durch starke Schatten entstehen können. Im Allgemeinen ist
es für Monochrom-Aufnahmen sinnvoll, sich länger darauf zu konzentrieren, wie das Licht auf ein Motiv fällt.

Filter nicht vergessen

Die meisten FUJIFILM-Kameras verfügen über Monochrom-Filmsimulationsmodi, mit denen der
Effekt eines Filters simuliert wird, der vor die
Linse gehalten wird. Das mag sich ein bisschen
nüchtern anhören, aber so ist es möglich,
bestimmte Elemente in einer Szene hervorzuheben. Mit der Option „Monochrom+Gelb“ werden beispielsweise Wolken am blauen Himmel betont, während „Monochrom+Rot“ Kontraste verstärkt und „Monochrom+Grün“ ideal für die Aufnahme von Blättern und die Verstärkung von Hauttönen ist. Unser Tipp: Filmsimulation-Belichtungsreihe austesten, um all diese Elemente gleichzeitig festzuhalten (funktioniert nur im JPEG-Modus).

  • Bild: Valerie Jardin

Auf die Straße gehen

Aufnahmen im Dokumentarstil sind in Schwarz-Weiß sehr wirkungsvoll. Hierfür muss man sich nicht in ein Kriegsgebiet begeben. Die örtliche Hauptstraße genügt schon. Einfach wie bei den zuvor erwähnten Techniken nach Beleuchtungsvariationen, Mustern und grafischen Kompositionen Ausschau halten. Und wenn man sich ganz besonders mutig fühlt, ein paar Passanten fragen, ob man eine Porträtaufnahme von ihnen machen darf.