12.05.2021 Deniz Saylan

xCloseUp - Deniz Saylan

Deniz Saylan

Deniz Saylan ist auf Porträt- und Automobilfotografie spezialisiert. Er begann seine Karriere als Magazinfotograf für internationale Nachrichtenmagazine. Nachdem er die Nachwirkungen des 11. Septembers in New York dokumentiert und 2003 den Krieg und das tägliche Leben in Afghanistan dokumentiert hatte, beschloss Deniz, den Weg der Kriegsfotografie und des Journalismus nicht zu verfolgen und seine Karriere auf Porträt und Werbung zu konzentrieren. Er fotografierte Porträts von Künstlern, Politikern und Wirtschaftsführern für Zeitschriften und internationale Kunden. Seine Porträts von Musikern für die Salzburger Festspiele führten ihn in die Welt der klassischen Musik. Durch eine Porträtserie von Opernsängerinnen für die Salzburger Festspiele wurde Daimler/Maybach auf ihn aufmerksam. 2005 fotografierte Deniz seine ersten Automobilbilder für Daimler und Maybach. Weitere Aufträge folgten für Infiniti, Lamborghini, Rolls Royce, BMW und Porsche, Bechstein und andere. Deniz lebt in Berlin.

  • In unserem #xCloseUp Interview stellen wir euch dieses Mal X-Photographer Deniz Saylan vor. Deniz ist professioneller Fotograf und hat sich auf Werbe-, Portrait- und Unternehmens- sowie Automobilfotografie spezialisiert. Seine Freunde fassen dies gerne unter „er macht Portraits von Autos und Menschen“ zusammen. Bei seiner Arbeit, seinen Entscheidungen und der Qualität seiner Aufnahmen geht er keine Kompromisse ein. Nicht zuletzt deswegen hat er sich für die spiegellosen Systemkameras von FUJIFILM entschieden. Erfahrt im Interview alles über seinen Stil, seinen Werdegang sowie seine Einstellung zum Thema Bildbearbeitung!

    Wie würdest du deinen fotografischen Stil beschreiben?

    Mein Stil ist nicht so einfach einzuordnen. Bei meiner Arbeit möchte ich mich selber nicht eingrenzen, sondern experimentieren. Das bringt leider auch Nachteile mit sich, denn es ist schon einfacher, sich mit einem klar definierten Style zu vermarkten. Mir war es jedoch immer wichtig, frei zu sein und mich nicht festzulegen. Die Idee stand für mich immer über dem Style. Mir macht es unheimlich viel Spaß, gemeinsam mit meinem Kunden eine Idee zu entwickeln und dann den dazu passenden Bildstil zu wählen.



  • FUJIFILM X-T2 | F6.4 | 1/125 Sek. | ISO 100 | 50mm
  • Im Laufe meiner Karriere als Fotograf habe ich bereits einige Male das Genre gewechselt. Angefangen habe ich als Fotojournalist zunächst bei Tageszeitungen und Magazinen bis ich am Ende in der ganzen Welt unterwegs war. Ich habe Erdbeben, Stürme und Krisen fotografisch festgehalten, bin dafür nach Bosnien, Rumänien, Palästina, Israel und Afghanistan gereist und war in New York, um die Nachwirkungen der Anschläge vom 11.09.2001 zu dokumentieren.
    Dann habe ich mich entschieden mein Geschäftsfeld zu ändern. Nach den Erfahrungen als Fotojournalist wollte ich mich den hellen und fröhlicheren Aspekten des Lebens widmen und diese einfangen. Da ich mich schon immer sehr für Menschen interessierte, entschied ich mich für die Portraitfotografie. Und ich hatte Glück: Schon bald bekam ich die ersten Aufträge von Zeitschriften und durfte Portraits von Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik, Kunst und Musik erstellen.

  • „Geplanter Freestyle“ wäre vermutlich eine gute Umschreibung für meinen fotografischen Stil. Durch die Jahre als Journalist habe ich gelernt, mit spontanen Situationen umzugehen. Meine Portraits sind zwar meistens gut vorbereitet, sollen jedoch auch Platz für den Zufall lassen. In der Regel sollen die Portraits eine bestimmte Aufgabe erfüllen und die Person in einem bestimmten Rahmen für einen bestimmten Zweck zeigen. Trotzdem will ich immer wieder flexibel auf Situationen und Herausforderungen sowie mein Model reagieren können und Raum für Zufälle schaffen. Oft sind die dann entstandenen Aufnahmen die besten, da sie echt und aus der Situation heraus entstanden sind.

    Was hat dich zu einem überzeugten FUJIFILM Nutzer und X-Photographer werden lassen?

    Viele meiner Kollegen haben mich damals schief angesehen, als ich von anderen etablierten Kameramarken komplett auf FUJIFILM umgestiegen bin. Für mich war das ein bedeutender Schritt, den ich im Vorfeld sorgfältig durchdacht habe.
    Die wichtigsten Auswahlkriterien für mich waren die sehr hohe Bildqualität sowie die einfache Bedienung und die Zuverlässigkeit. An diesen Punkten gehe ich keine Kompromisse ein. Hier versteht FUJIFILM sein Handwerk und hat seine Hausaufgaben gemacht. Die spiegellosen Systemkameras sind schlichtweg fantastisch und die FUJINON Objektive performen sogar bei extremem Gegenlicht ausgesprochen gut. Keine Farbsäume und gleichzeitig klare Konturen – da können die Linsen vieler anderer Hersteller nicht mithalten.


  • FUJIFILM GFX 50S | F4 | 1/125 Sek. | ISO 3200 | 64mm

  • FUJIFILM X-T3 | F1.4 | 1/150 Sek. | ISO 640 | 35mm

  • FUJIFILM X-T4 | F4 | 1/200 Sek. | ISO 3200 | 47mm

  • FUJIFILM GFX 50S | F8 | 1/125 Sek. | ISO 400 | 32mm
  • Ein weiterer wichtiger Aspekt war für mich die Handhabung. Die Kameras von FUJIFILM sind intuitiv zu bedienen. Ich muss vorher keine Handbücher wälzen, um sie zu verstehen. Wenn ich einen meiner Kunden vor der Linse habe und die Zeit knapp ist, dann möchte ich mich mit dem Menschen befassen und nicht mit der Bedienung meiner Kamera.
    Natürlich ist es bei meinem Job notwendig, dass ich mein Werkzeug kenne und es bedienen kann. FUJIFILM macht es mir in dieser Hinsicht allerdings sehr einfach. Und für mich gibt es nichts Peinlicheres, als hinter der Kamera zu stehen und irgendwas funktioniert nicht. Das ist ein absolutes No-Go für ein Shooting, denn dabei geht die ganze Energie verloren.
    Ich arbeite mittlerweile sowohl mit der FUJIFILM X Serie als auch mit dem FUJIFILM GFX System. Mit beiden Systemen lässt es sich extrem gut arbeiten. Es ist schön zu wissen, dass ich unabhängig von der genutzten Kamera eine Qualität erhalte, die große Galerieprints zulässt – ohne Abstriche beim Wow-Effekt.
    Bei meinen Shootings setze ich am liebsten auf die FUJIFILM X-H1, die FUJIFILM X-T4, die FUJIFILM X-T3, die FUJIFILM X100V oder die FUJIFILM GFX 50S. Die X100V ist mittlerweile zu meiner ständigen Begleiterin geworden und hat die X100F abgelöst. Zum Filmen verwende ich aufgrund des integrierten Bildstabilisators (IBIS) in der Regel die X-H1.
    Meine Kameras der FUJIFILM X Serie kombiniere ich meistens mit Festbrennweiten, wie dem FUJINON XF16mmF1.4 R WR, dem FUJINON XF35mm1.4 R, dem FUJINON XF56mmF1.2 R oder dem FUJINON XF90mmF2 R LM WR. Ergänzt werden meine Festbrennweiten durch das Zoomobjektiv FUJINON XF10-24mmF4 R OIS WR. Möchte ich mit kleinerem und unauffälligem Equipment unterwegs sein, nehme ich gerne das FUJINON XF35mmF2 R WR und das FUJINON XF50mmF2 R WR.
    Mit der GFX 50S verwende ich neben den Festbrennweiten FUJINON GF23mmF4 R LM WR und FUJINON GF110mmF2 R LM WR gerne auch das FUJINON GF32-64mmF4 R LM WR Zoomobjektiv.

  • Wie stehst du zum Thema Bildbearbeitung – hast du persönliche Vorlieben oder Tipps?

    Bildbearbeitung ist wichtig! Das ist ähnlich wie beim Kochen: Du erwartest von einem guten Koch, dass er weiß, warum er diese eine bestimmte Zutat verwendet und nicht eine andere. Oder wie lange etwas gekocht, gebacken, oder gebraten werden muss.
    Fotos müssen ähnlich bearbeitet, also „zubereitet“ werden. Die perfekte, pure Aufnahme gibt es nicht. Das war auch in der analogen Fotografie nicht anders. Damals fing die Bearbeitung schon bei der Wahl des Films an, zog sich über die Art der Belichtung bis zum Prozess der Entwicklung. Anschließend wurde dann noch häufig retuschiert und manipuliert. All das hat das analoge Endergebnis beeinflusst.
    Heute sollte jeder Fotograf den Prozess nach dem Fotografieren kennen. Das gilt auch dann, wenn nicht er selbst am Rechner sitzen und mühsam nacharbeiten möchte. Insbesondere dann sollte er wissen, wie er die Aufnahme machen muss, damit der anschließende Prozess möglichst reibungslos verlaufen kann.

    Mehr Informationen zu Deniz Saylan:
    Facebook | Instagram | Website


  • FUJIFILM X-H1 | F2 | 1/60 Sek. | ISO 400 | 56mm