10.12.2019 James Byrne

Food-Portraits

James Byrne

James is a food, drink and lifestyle photographer based in Newcastle Upon Tyne, UK.

Die Food-Fotografie ist ein Genre mit unendlichen Möglichkeiten – kein Gericht gleicht dem anderen. Die Liste an Zutaten und Rezepten, die nur darauf warten fotografisch festgehalten zu werden, scheint schier unendlich zu sein. Nachdem ich mich nun seit über einem Jahrzehnt der Fotografie von Lebensmitteln in den unterschiedlichsten Formen gewidmet habe, dachte ich, dass ich mich ziemlich gut mit Essen auskenne. Doch in den letzten Jahren habe ich mit Köchen zusammengearbeitet, die das unglaublichste Essen aus den ungewöhnlichsten Zutaten kreierten. Von einigen Zutaten hatte ich zuvor noch nie etwas gehört, geschweige denn darüber nachgedacht sie zu essen.

  • FUJIFILM GFX 50S + GF120mmF4 R LM OIS WR – F16, ISO 200, 1/125 Sek.

Köche haben ein besonderes Gespür für Lebensmittel. Ihr Job ist es, den Geschmack und die Konsistenz der Zutaten zu kennen und zu wissen, wie sich diese auf dem Teller ergänzen. Meine Aufgabe ist es, das Essen so zu fotografieren, dass es für Kunden unwiderstehlich aussieht. Dabei versuche ich die zarte Schönheit sowie den köstlichen Geschmack der Kreationen festzuhalten.

Wenn man allerdings viel Zeit damit verbringt, atemberaubende Gerichte zu fotografieren, übersieht man leicht die Schönheit der einzelnen Zutaten. Selbst die alltäglichsten Lebensmittel weisen beim näheren Hinsehen eine einmalige Ästhetik auf. Die von der Natur geschaffenen Farben, Texturen und Muster sind einfach spektakulär! Um sie zu sehen, müssen Sie einfach nur innehalten und genauer hinschauen.

  • FUJIFILM GFX 50S + GF120mmF4 R LM OIS WR – F16, ISO 400, 1/125 Sek.

Für dieses Projekt habe ich eine Reihe von Zutaten aus dem täglichen Hausgebrauch fotografiert. Betrachtet man sie aus der Nähe sind sie besonders schön. Dazu gehören die faszinierenden Lamellen eines Pilzes, die blutroten Stängel von Schweizer Mangold und die unglaublichen Muster und Farben auf den Schuppen einer Makrele. Darüber hinaus habe ich noch weitere Lebens- und Genussmittel abgelichtet, deren Besonderheit schnell übersehen wird, zum Beispiel Wirsing, Kaffee oder eine Honigwabe.

Fotografiert habe ich mit der FUJIFILM GFX 50S und dem GF120mmF4 R LM OIS WR Macro. Ein gutes Makroobjektiv ist essentiell für jeden Food-Fotografen. Das GF120mmF4 war meine erste Wahl. Ich benutze auch gerne das GF110mmF2 R LM WR (mein liebstes Allround-Objektiv) mit einem Makro-Zwischenring.

  • FUJIFILM GFX 50S + GF120mmF4 R LM OIS WR – F20, ISO 200, 1/160 Sek.

 

  • FUJIFILM GFX 50S + GF120mmF4 R LM OIS WR – F20, ISO 200, 1/125 Sek.

Am liebsten fotografiere ich Essen mit Tageslicht. Leider ist dieses jedoch oft zu kontrastarm oder ändert sich stark im Laufe des Tages. Selbst bei sonnigem Wetter verschlechtern sich die Lichtverhältnisse mit zunehmender Stunde. Beim Fotografieren mit Available Light werden die natürlichen Farben der Lebensmittel oft verfälscht, aber wenn Sie die Speisen künstlich ausleuchten, haben Sie die volle Kontrolle über die Qualität, Quantität, Richtung und Farbe des Lichts.

In der Regel verwende ich für die Beleuchtung von Lebensmitteln ein weiches Licht, was durch eine große Softbox oder einen tiefen Blitzschirm erzeugt werden kann. Durch einen Diffusor kann das Licht noch stärker gestreut werden. Anschließend lenke ich dieses Licht mit Reflektoren und schwarzen oder weißen Schaumstoffplatten in die gewünschte Richtung.

In diesem Fall wollte ich die Details der einzelnen Lebensmittel herausstellen. Deswegen habe ich jedes Motiv mit einem einzigen Studio-Blitzgerät und einer länglichen Strip Softbox ohne Diffusor beleuchtet. Ich habe mein Equipment niedrig positioniert, damit das Licht über die Oberfläche jeder einzelnen Komponente fällt. Dabei habe ich eine Blende zwischen F16 und F22 eingestellt und den ISO Wert möglichst niedrig gehalten.

  • FUJIFILM GFX 50S + GF120mmF4 R LM OIS WR – F20, ISO 400, 1/125 Sek.

Das GF120mmF4 war für meine Arbeiten eine hervorragende Wahl. Die Aufnahmen sind gestochen scharf und das Objektiv hat – angesichts seiner Größe – schnell fokussiert. Den optionalen Makro-Zwischenring für einen Abbildungsmaßstab von bis zu 1:1, habe ich nicht verwendet. Obwohl ich nicht ganz so nah an die Lamellen der Pilze herangekommen bin, wie ich gerne gewollt hätte, ist die Auflösung dennoch (auch zugeschnitten) hoch genug. Ich bin wirklich beeindruckt von dem Detailreichtum, den der Sensor liefert. Vom Autofokus der Kamera war ich begeistert, da er auch bei wenig Licht präzise arbeitet. Selbst wenn ich ein Motiv durch den Sucher nicht klar sehen konnte, hat die Kamera präzise den Fokuspunkt gesetzt.

  • FUJIFILM GFX 50S + GF120mmF4 R LM OIS WR – F22, ISO 400, 1/125 Sek.

Die GFX 50S ist derzeit meine absolute Lieblingskamera. Sie liegt gut in der Hand und lässt sich wie jede andere FUJIFILM Kamera bedienen. Wenn Sie also normalerweise mit einer X-T30 fotografieren, kommt Ihnen die Bedienung sehr bekannt vor. Aber selbst, wenn Sie noch nicht mit einer FUJIFILM Kamera gearbeitet haben, können Sie mit dieser direkt durchstarten, sofern Sie mit Themen wie Verschlusszeit, Blende und ISO vertraut sind.