17.01.2020 Terry Hall

Tipps für die Low-Light Fotografie

  • Terry ist ein Amateurfotograf, der sich überwiegend mit Architektur und Landschaftsfotografie beschäftigt. Er fotografiert mit der FUJIFILM X-T3 und verwendet gerne Weitwinkelobjektive, wie das FUJINON XF10-24mm und XF8-16mm. Nachdem er die verschiedensten Orte der Welt bereist hat, definiert er New York und Tokio klar als seine persönlichen Lieblingsziele. Seine Fotografien wurden bereits in diversen Fotomagazinen veröffentlicht.

    Herausforderungen der Dunkelheit meistern

    Die Wintermonate sind für Fotografen großartig! Sie bieten extrem fotogene Wetterbedingungen, wie Frost, Schnee und Eis. Um bei Dämmerung oder Dunkelheit fotografieren zu können, muss man nicht, so wie im Hochsommer, bis 22 Uhr auf den Sonnenuntergang warten. Zu dieser Jahreszeit können bereits nachmittags tolle Low-Light Aufnahmen entstehen!

    Terry Hall ist Low-Light Spezialist und liebt es, bei Dämmerung mit seiner X Serie Kamera unterwegs zu sein. Daher ist er der perfekte Ansprechpartner für Tipps rund um das Thema Low-Light Fotografie.

    1. Bei Dämmerung fotografieren

    Die besten Low-Light Aufnahmen entstehen nicht bei Nacht, sondern zur sogenannten blauen Stunde, wenn kurz vor oder nach dem Sonnenuntergang noch ein wenig Licht am Himmel vorhanden ist. Doch wenn es bereits völlig dunkel ist, konzentrieren Sie sich am besten auf Nahaufnahmen von beleuchteten Objekten. Für den Fall, dass Sie es etwas abstrakter mögen, können Sie Ihren Schwerpunkt auch auf das reflektierte Licht legen.

  • FUJIFILM X-T2 + XF10-24mmF4 R OIS – F16, ISO 200, 6.5 Sek.

  • 2. Immer ein Stativ verwenden

    Je schlechter die Lichtverhältnisse sind, desto mehr Zeit wird für die Belichtung benötigt. Die Verwendung eines Stativs ist daher ein Muss, um gestochen scharfe Bilder zu erhalten. Außerdem ist es ratsam einen Fernauslöser zu nutzen, um die Gefahr von Kameraverwacklungen zu vermeiden. Alternativ können Sie auch den Selbstauslöser verwenden, damit die Kamera nach Drücken des Auslösers Zeit hat, sich zu stabilisieren. Ich bevorzuge hierbei die Zwei-Sekunden-Option. Wenn Sie ein XF- oder XC-Objektiv mit optischer Bildstabilisierung verwenden, schalten Sie diese unbedingt aus, wenn die Kamera auf einem Stativ montiert ist. Ansonsten kann es zu Unschärfe kommen, da das Objektiv versucht, nicht vorhandene Bewegungen auszugleichen. Die Bildstabilisierung kann an XF-Zoomobjektiven über eine Taste und bei allen anderen Objektiven über die Option IS MODUS im Menü AUFNAHME-EINSTELLUNG ausgeschaltet werden.

    Natürlich ist es auch möglich, nachts ohne ein Stativ zu fotografieren. Dafür benötigen Sie jedoch eine sehr ruhige Hand und eine höhere ISO-Einstellung.

  • FUJIFILM X-T1 + XF10-24mmF4 R OIS – F6.4, ISO 1250, 36 Sek.

  • 3. Mit Blenden und Verschlusszeiten experimentieren

    Normalerweise fotografiere ich nachts mit der Zeitautomatik und wähle eine kleine Blendenöffnung aus, wie z. B. F11 oder F16, um in meinem Bild die maximale Schärfentiefe zu erreichen. Darüber hinaus kann eine kleine Blendenöffnung bei Dunkelheit mit den Lichtern von Straßenlaternen oder Scheinwerfern einen schönen Lichteffekt erzielen. Wenn Sie jedoch die Bewegung in Ihren Bildern bei schlechten Lichtverhältnissen kontrollieren möchten, kann es hilfreich sein, auf die Blendenautomatik oder sogar auf Manuell umzuschalten. Bei Nachtaufnahmen ist Experimentieren der Schlüssel zum Erfolg. Stellen Sie sich darauf ein, dass die ein oder andere Aufnahme nicht korrekt belichtet wird.

  • FUJIFILM X-T2 + XF10-24mmF4 R OIS – F18, ISO 200, 10 Sek.

  • 4. Bracketing

    Übung macht den Meister! Probieren Sie daher auch automatische Belichtungsreihen mit Ihrer X Serie Kamera aus. Diese Einstellung nimmt eine Reihe von Bildern mit z. B. unterschiedlichen Belichtungszeiten auf. Nachträglich können Sie dann das Bild mit der besten Belichtung auswählen.
    Bei schlechten Lichtverhältnissen kann es aufgrund des starken Kontrastumfangs zwischen Licht und Schatten manchmal schwierig sein, perfekt zu belichten. Unter diesen Umständen wähle ich die Belichtungsreihe aus, um unterschiedlich belichtete Bilder aufzunehmen. In der Nachbearbeitung füge ich mit Hilfe einer Software zwei oder mehrere Bilder zu einer Aufnahme zusammen. Dies setzt allerdings entsprechende Softwarekenntnisse voraus!

  • FUJIFILM X-T1 + XF10-24mmF4 R OIS – F14, ISO 200, 21 Sek.

  • 5. Lichtspuren einfangen

    Längere Belichtungszeiten können bei Dunkelheit und schlechten Lichtverhältnissen ein kreatives Mittel darstellen. Autoscheinwerfer werden zu Lichtspuren, die einen einzigartigen Effekt erzielen. Besonders gut gefallen mir die Aufnahmen, bei denen ein Bus oder sogar ein Polizeiauto vorbeigefahren ist, da dadurch mehr farbige Lichter in der Aufnahme zu sehen sind. Positionieren Sie Ihre Kamera so, dass die Lichtspuren um eine Ecke oder Kurve gehen, um Ihrer Aufnahme Tiefe und Spannung zu verleihen.

  • FUJIFILM X-T2 + XF16-55mmF2.8 R LM WR – F18, ISO 200, 10 Sek.