28.07.2020

Landschaftsfotografie - die schönsten Momente des Sommers einfangen

  • Für viele Landschaftsfotografen zählt der Sommer nicht unbedingt zu den Lieblingsjahreszeiten. Die langen Tage, das helle, teilweise grelle Licht und die vielen Menschen, die in der Natur unterwegs sind, erschweren das Aufnehmen beeindruckender Landschaftsfotos. Es ist jedoch nicht unmöglich: Du musst nur das richtige Motiv und Licht finden.

    Das richtige Licht für die Landschaftsfotografie

    In der Landschaftsfotografie ist das richtige Licht von größter Bedeutung. Die besten Lichtverhältnisse hast du am frühen Morgen oder am späten Abend. Im August geht die Sonne beispielsweise bereits zwischen 5 und 6 Uhr auf. Du solltest allerdings schon während der Dämmerung (wenn die Sonne knapp 6º unter dem Horizont steht) vor Ort sein, um das stimmungsvolle Licht vor dem Sonnenaufgang mit deiner Kamera einfangen zu können. Im Anschluss daran kannst du dann den Sonnenaufgang fotografieren, einige fabelhafte Aufnahmen während der goldenen Stunde machen und zum Frühstück wieder zuhause sein.
    Das frühe Aufstehen kann für den ein oder anderen zwar abschreckend wirken, ist für die Landschaftsfotografie allerdings wegen der besonderen Stimmung und Farben lohnenswert! Denke auch immer daran, dass es im Sommer in den Morgenstunden deutlich wärmer und somit komfortabler ist, als z.B. im Winter, und du zu dieser Uhrzeit kaum Menschen antreffen wirst.
    Mit ein wenig Glück kann es am frühen Morgen etwas neblig sein. Der Nebel wird deinen Aufnahmen eine ganz besondere Atmosphäre verleihen. Warmes, feuchtes Wetter gefolgt von kalten Nächten ist meist ein Indikator für Nebel. Doch denke daran, dass dieser Zustand nicht lange anhält. Sobald die Sonne aufgeht und den Boden erwärmt, lichtet sich der Nebel.
    Auch am späten Abend hast du tolle Lichtverhältnisse, die in der Landschaftsfotografie besonders gut zur Geltung kommen. Warte nach Sonnenuntergang ungefähr eine halbe Stunde für das beste Licht. Wenn du gerne zeltest, ein Wohnmobil hast oder es dir nichts ausmacht, eine Nacht im Auto zu verbringen, dann solltest du mal einen Sonnenuntergang gefolgt vom Sonnenaufgang fotografieren.

    Mach dir einen Plan

    Achte bei der Planung für die Landschaftsfotografie neben der Wettervorhersage, auch auf die Zeiten des Sonnenauf- und Sonnenuntergangs. Außerdem kann eine Standortrecherche, um bspw. Aussichtspunkte ausfindig zu machen, hilfreich sein. Wenn du bereits am Nachmittag die Umgebung mit deiner Kamera erkundest, kannst du die Zeit während des Sonnenuntergangs komplett zum Fotografieren deiner geplanten Kompositionen nutzen.
    Für viele ist der Sommer die bevorzugte Zeit zum Verreisen. Daher empfiehlt es sich möglicherweise neue, unbekannte Orte zu besuchen. Nutze Instagram, Google und Flickr, um dich im Vorfeld über dein Reiseziel zu informieren und kreative Kompositionen zu planen. Der Sommer erstrahlt in großartigen Farben, die zur Landschaftsfotografie förmlich einladen: Die lebendigen Grüntöne verleihen deinen Bildern eine frische Ausstrahlung. Wildblumen, Mohnblumen und Heidekraut dienen als Farbtupfer.
    Nach dem Sonnenaufgang kann das Licht sehr grell und kontrastreich sein – halte daher Ausschau nach Schattenbereichen. Ein trüber, wolkenbehangener Himmel eignet sich perfekt für Aufnahmen im Wald oder von Wasserfällen und Bachläufen, da keine blendenden Lichtreflexe stören. Denke bei langen Ausflügen an ausreichend Wasser, Sonnencreme und ggfs. einen Hut. Außerdem kann es früh am Morgen oder spät am Abend auch im Sommer kalt werden. Packe also auch eine Jacke ein.

    Was ist mit der Ausrüstung?

    Das Equipment für die Landschaftsfotografie weicht kaum von dem erforderlichen Equipment anderer Jahreszeiten ab. Mein typisches Setup besteht in der Regel aus einem Kameragehäuse und drei Objektiven. Ich bevorzuge die Systemkamera X-T4 aufgrund der Bildstabilisierung, des Wetterschutzes, des ausklappbaren Displays, der intuitiven Bedienung und der verbesserten Akkulaufzeit. Da mir Vielseitigkeit, Bildqualität und Wetterschutz bei der Landschaftsfotografie besonders wichtig sind, setze ich auf die Zoomobjektive XF10-24mm, XF16-55mm und XF50-140mm. Wenn das Gewicht jedoch eine größere Rolle spielt, dann sind die Zoomobjektive XF18-55mm und XF55-200mm eine gute Alternative.
    Bei der Verwendung von nur einem Objektiv empfehle ich das XF16-80mm. Weitwinkelobjektive eignen sich hervorragend für Aufnahmen mit räumlicher Tiefe. Beziehe dafür den Vordergrund mit in deine Bildgestaltung ein. Wenn beim Fotografieren schlechte Lichtverhältnisse herrschen, benötigst du lange Verschlusszeiten. Die Verwendung eines Stativs sorgt nicht nur für eine verwacklungsfreie Aufnahme, sondern hilft auch bei der Perfektion deiner Komposition.
    Ein Polarisationsfilter ist meine erste Wahl, um Reflexionen oder Spiegelungen zu unterdrücken. Achte darauf, dass du nicht zu stark filterst, und vermeide die Verwendung von Polarisationsfiltern an Ultraweitwinkelobjektiven, da es hierbei zu ungleichmäßigen Polarisationseffekten kommen kann.
    Außerdem verwende ich eine Reihe von Graufiltern, um mit einer längeren Verschlusszeit kreative Effekte zu erzielen. Manchmal verwende ich Grauverlaufsfilter, um einen zu großen Kontrast- bzw. Dynamikumfang auszugleichen. Meistens nehme ich jedoch eine Reihe von Bildern mit der Funktion „Automatische Belichtungsreihe“ auf und füge die Aufnahmen in der Nachbearbeitung zusammen.

    Technische Überlegungen

    Insbesondere für die Landschaftsfotografie verwende ich in der Regel die Blendenpriorität, da ich so mit einer Blende von F8 oder F11 die Schärfentiefe optimal festlegen kann. Um die beste Bildqualität zu erhalten, stelle ich den ISO-Wert auf 160 ein. Wenn ich mit einem Stativ arbeite und keine Bewegung im Motiv beachten muss, dann spielt die Verschlusszeit für mich keine Rolle.
    Beim Fotografieren von Wasser verwende ich entweder einen Graufilter, um die Verschlusszeit zu verlängern oder erhöhe den ISO-Wert für eine kürzere Verschlusszeit. Dabei habe ich immer das Histogramm eingeblendet und nutze das Belichtungskorrekturrad zur Feinabstimmung. So kann ich sicherstellen, dass Details in den Lichtern oder in den Schattenbereichen korrekt belichtet werden. Stelle ich das Belichtungskorrekturrad auf „C“, kann ich mit dem vorderen Einstellrad arbeiten, ohne den Blick vom Sucher abzuwenden.
    Bei der Aufnahme von JPEGs kannst du im Menü den Weißabgleich auf „Tageslicht“ einstellen und eine geeignete Filmsimulation, wie beispielsweise Provia, Astia oder Velvia für lebendigere Farben, auswählen. Wenn du in RAW aufnimmst, kannst du sogar noch in der Nachbearbeitung verschiedene Filmsimulationen ausprobieren.

    Verschiedene Techniken in der Landschaftsfotografie

    Für die Landschaftsfotografie ist der Sommer perfekt geeignet, um mit verschiedenen Aufnahmetechniken zu experimentieren. Hast du schon einmal mit Infrarot gearbeitet? Es lassen sich beeindruckende Bilder in der Natur aufnehmen: So werden Grüntöne, also z. B. Laub und Gras, weiß und ein blauer Himmel fast schwarz wiedergegeben, um der Szene eine gewisse Dramatik zu geben. Verwende hierfür einen Infrarotfilter.
    Bei milden Temperaturen und klarem Himmel ist der Sommer eine der besten Jahreszeiten, um Nachtaufnahmen zu machen. Du benötigst ein Weitwinkelobjektiv (vorzugsweise mit einer großen Offenblende) und ein stabiles Stativ. Wähle die größte Blendenöffnung und stelle einen ISO-Wert von 1600 ein. Als Anhaltspunkt für die einzustellende Verschlusszeit kannst du deine Brennweite (KB-Äquivalent) durch 500 teilen.
    Aber auch tagsüber können interessante Aufnahmen bzw. Effekte mit Hilfe von Langzeitbelichtungen entstehen. Nutze dafür deine Graufilter und suche nach sich bewegenden Motiven, wie fließendes Wasser, Wolken oder sich im Wind bewegende Gräser und Bäume. Lasse deiner Kreativität freien Lauf, wenn du Bewegung im Bild festhältst. Darüber hinaus kannst du auch abstraktere Techniken, wie die Mehrfachbelichtung oder gezielte Kamerabewegungen, ausprobieren.
    Wie du siehst, gibt es viele Möglichkeiten, in der Landschaftsfotografie die schönen Momente des Sommers einzufangen. Jetzt bist du dran: Stürze dich ins Abenteuer und teile deine Ergebnisse mit uns! Nutze entweder unsere Hashtags #fujifilmfeaturetime und #fujifilmde oder schicke deine Aufnahmen an unsere Social Media Kanäle Fujifilm X Serie – GFX De, @fujifilmx.de oder per Mail an [email protected]!

  • Landschaftsfoto: Spiegelung im See einer grünen Waldlandschaft
    FUJIFILM X-T2 + XF16-55mmF2.8 R LM WR – F8, ISO 200, 1/10 Sek.

    Landschaftsfotografie Tipps: Baum im Tulpenfeld mit Gegenlicht fotografiert
    FUJIFILM X-T3 + XF16-80mmF4 R OIS WR – F11, ISO 400, 1/900 Sek.

    Landschaftsfotografie Tipps: Foto bei Gegenlicht eines BaumesFUJIFILM X-T3 + XF50-140mmF2.8 R LM OIS WR – F16, ISO 160, 1/17 Sek.

    Landschaftsfotografie Tipps: Landschaftsaufnahme von FelsenFUJIFILM X-T3 + XF10-24mmF4 R OIS – F11, ISO 160, 5.3 Sek.

    Landschaftsfotografie Tipps: Steg in SchwarzweißFUJIFILM X-E2S + XF14mmF2.8 R – F22, ISO 200, 50.0 Sek.

    Landschaftsaufnahme eines Hügels am Abend mit SternenhimmelFUJIFILM X-T3 + XF14mmF2.8 R – F2.8, ISO 3200, 20.0 Sek.

    Landschaftsfotografie Tipps: Langzeitbelichtung eines Plattform im Wasser beim Sonnenuntergang
    FUJIFILM GFX 50S + GF32-64mmF4 R LM WR – F16, ISO 200, 60.0 Sek.