17.12.2019 Elke Vogelsang

Elke Vogelsang - Der Weg einer Hundefotografin

Elke Vogelsang

Elke Vogelsang is a self-taught photographer from Germany. When her husband fell seriously ill a few years ago, she used photography as a means to try to get her mind off things and to cope with the stressful time. Fortunately, everything turned out well. The passion for photography turned into something like a healing creative outlet and finally into a profession. She specializes in people and pet photography, but has her camera with her all the time and everywhere.
Her three “photography companion dogs” and beloved canine family members Noodles, Scout and Loli find themselves in front of her camera regularly. They claim their share of worldwide fame by publications in magazines and newspapers all over the world. Elke also does commissions and is currently working on a coffee table book with her dog pictures, which will be published next year in London. Her pictures are shown in exhibitions in several countries.

Elke Vogelsang erzählt von ihren Herausforderungen und Erfolgen und schildert ihren Weg zu Veröffentlichungen in weltweit renommierten Magazinen.

Elke Vogelsang, einigen besser bekannt als „Wieselblitz“ oder „Wieselcats“, ist heute eine weltweit tätige Werbefotografin. Ihr Spezialgebiet: Hunde- und Katzenfotografie. Was zunächst als Hobby begann, hat ihr mittlerweile Veröffentlichungen in diversen nationalen und internationalen Büchern, Zeitungen und Magazinen sowie im deutschen und US-amerikanischen Fernsehen ermöglicht. In unserem Blogbeitrag berichtet sie von ihrem Weg zur Fotografie. Außerdem verrät sie, wie kleine Projekte dabei helfen können, seinen eigenen Stil weiterzuentwickeln und neue Inspiration zu finden.

„Vor einigen Jahren, genauer gesagt 2009, beschloss ich, einen kreativen Ausgleich zu einer sehr stressigen Zeit zu suchen. Meine Wahl fiel auf die Fotografie, die ich sporadisch als Hobby ausübte. Als Neujahrsvorhaben begann ich ein Ein-Bild-pro-Tag-Projekt. Hiermit versuchte ich, ein wenig Normalität aufrecht zu erhalten und eine Art Bildtagebuch für meinen Mann zu erstellen, der zuvor an Weihnachten mit einer schweren Hirnblutung ins Krankenhaus eingeliefert worden war. So fotografierte ich jeden Tag und stellte jeweils ein Bild online. Zum Glück wurde mein Mann wieder vollständig gesund, aber die Fotografie war für mich zu einer Art heilendenden Beschäftigung geworden. Das Projekt lief ein ganzes Jahr lang, in dem ich lernte, meine Kamera zu bedienen und jeden Tag versuchen musste, neue Ideen zu finden. Schnell war klar, meine Hunde wurden zu meinem am häufigsten fotografierten Motiv.

  • FUJIFILM X-T3 | F2.2| 1/500 Sek. | ISO 200 | 16mm

 

Wie alles begann: Das 52-Wochen-Projekt

Da ich nun jeden Tag fotografierte und mich auch unterschiedlichen Genres widmete, lernte ich enorm viel. Allen voran natürlich auch die Grundlagen und die Bedienung meiner Kamera, die für jegliches Projekt Grundvoraussetzung war. Nachdem die Grundlagen saßen, beschloss ich, mich zu spezialisieren und mir intensiver Gedanken zu einem einzelnen Thema zu machen. So begann ich mein 52-Wochen-Projekt. Jede Woche stellte ich mir dafür eine neue Aufgabe. Ganz strikt ließ sich dieses Ein-Bild-Pro-Woche-Prinzip leider nicht immer einhalten, denn manche Projekte dauerten länger, andere hingegen nur wenige Tage und hin und wieder gab es natürlich auch mal Pausen. Sich der Herausforderung zu stellen, über ein Jahr hinweg jede Woche ein neues Projekt zu erarbeiten, ist eine tolle Möglichkeit, sich selber ein wenig zu motivieren. Verewigt man die Ergebnisse dann noch in einem Fotobuch, werden die eigenen Fortschritte im Laufe der Zeit besonders deutlich.

  • FUJIFILM X-T2 | F9 | 1/200 Sek. | ISO 200 | 25mm

 

Elkes Weg zu FUJIFJILM

In dieser Zeit entschied ich mich auch, auf die X Serie von FUJIFILM umzusteigen. Dabei spielte der Umstand, dass ich meine Kamera gerne immer und überall mit dabeihaben wollte, eine große Rolle. Meine damals sperrige DSLR-Kamera motivierte mich leider gar nicht – ganz im Gegenteil.
Mit FUJIFILM Kameras sah das schon ganz anders aus: Ich konnte sie problemlos überall mit hinnehmen, sie sind kompakt und handlich und regten meine Kreativität mehr denn je an. Irgendwie hat sie mich bereits damals inspiriert, mit den Einstellungen und meinen Motiven zu experimentieren. Das Ergebnis war eine Serie von Bildern, die insbesondere auch im Internet viel Zuspruch und Aufmerksamkeit erzielte.
Mittlerweile ist die FUJIFILM X-T3 meine Lieblingskamera. Sie kommt sehr oft zum Einsatz und eignet sich besonders im Freien für Bewegungsaufnahmen. Der Autofokus ist sehr präzise und super schnell, was in der Haustierfotografie mit flotten Vierbeinern natürlich essenziell ist. Auch in lichtarmen Situationen oder bei schwarzen Hunden in dunkler Umgebung trifft sie den Fokus umgehend.
Im Rahmen meines Projekts halfen mir die verschiedenen Funktionen der FUJIFILM Kameras auch bei schwierigen Aufgabenstellungen enorm. Beispielsweise hatte ich es mir zur Aufgabe gemacht, Hundeportraits in Schwarzweiß zu fotografieren und dabei die Bilder ohne zusätzliche Bearbeitung aus der Kamera zu nutzen. So sparte ich mir die Zeit für die Nachbearbeitung am Rechner. Die kamerainternen Bearbeitungsmöglichkeiten und natürlich die Filmsimulationen meiner FUJIFILM Kameras machten die Aufgabe zu einem absoluten Erfolg!

  • FUJIFILM X-Pro2 | F2.5 | 1/250 Sek. | ISO 200 | 35mm

 

Der Hund – ein Motiv mit vielen kreativen Möglichkeiten

In meinem 52-Wochen-Projekt habe ich hauptsächlich meine eigenen Hunde fotografiert. Natürlich jede Woche mit anderen Vorgaben und Herausforderungen.
Hunde sind, anders als viele vielleicht glauben, sehr dankbare Motive. Man muss ihnen nur vermitteln, dass eine Foto-Session Spaß, geistige und körperliche Auslastung sowie Belohnung in Form von Leckerlies bedeutet. Wenn man mal von den Naturalien absieht, muss man sie nicht einmal bezahlen. Zudem kann man sie fast überall mit hinnehmen. Das machte sie zu optimalen Kandidaten für mein persönliches Projekt.
Beispiele der Aufgaben, denen ich mich stellte, sind unter anderem das Fotografieren von Hunden in Schwarzweiß, heller Hund vor hellem Hintergrund, schwarzer Hund vor schwarzem Hintergrund, ungestellte Aufnahmen, ungewöhnliche Perspektiven, Reflexionen… Die Liste lässt sich endlos weiterführen. Die meisten dieser Themen lassen sich natürlich ohne weiteres auf andere Genres oder Motive übertragen.

  • FUJIFILM X-T3 | F14 | 1/800 Sek. | ISO 320 | 18mm

 

Quelle der Inspiration

Ich habe mir zumeist fotografische Aufgaben herausgesucht, die mich dazu brachten, etwas Neues auszuprobieren und meine Fähigkeiten zu erweitern. Aber hier gibt es viele verschiedene Herangehensweisen. So könnte man auch eine Bildidee erhalten, nachdem man blind auf einen Begriff im Wörterbuch getippt hat. Wie wäre es also mit den Themen „sorgenfrei“ oder „Jahrmarkt“, „Hüttenzauber“ oder „Wegelagerer“? Oder wie wäre es damit, die Titel der Filme, die auf der Liste der 100 besten Filme aller Zeiten stehen, als Foto umzusetzen? Gerne natürlich auch in völlig neuer, eigener Interpretation. Oder wie wäre es stattdessen mit den 100 Büchern, die man gelesen haben sollte? Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Man muss nur anfangen und im Idealfall das Thema dann auch nicht wieder beiseitelegen. Manche Projekte werden dann sogar zu Lebensprojekten. Ich glaube, dass man so am besten seine eigenen Vorlieben und den persönlichen Stil entdecken kann und mehr und mehr seinen Blick fürs Detail schärft.
Das Wunderbare an der Fotografie ist nämlich, dass man nie auslernt. Den Möglichkeiten sind keine Grenzen gesetzt: Es gibt unendlich viele Motive und unendlich viele Wege, ein Motiv darzustellen. Man muss nur anfangen. Da aller Anfang bekanntlich manchmal ein bisschen schwerer sein kann, kann so ein Projekt helfen, sich zu motivieren und loszulegen.
Auch bei mir war das so: Meine Bilder wurden nach und nach immer besser und nach einer Weile fragten immer mehr Menschen, ob ich auch ihren Hund fotografieren könnte. So beschloss ich mein Leben ein bisschen umzukrempeln und ein Gewerbe als Fotografin anzumelden. Das war 2011. Mittlerweile arbeite ich vollberuflich als Werbe- und Magazinfotografin mit Spezialisierung auf Tierfotografie und freue mich über Veröffentlichungen in Büchern, Kalendern und auf Magazincovern auf der ganzen Welt. Darunter National Geographic und The Sunday Times Magazine. Dabei glaube ich nicht an mein Talent – ich habe einfach immer weiter fotografiert. Also: Stellt euch Aufgaben, entwickelt Projekte, schnappt euch eure Kamera und legt einfach los!