23.06.2020 Heinz Zak

10 Tipps von Profifotograf Heinz Zak

Heinz Zak

Heinz Zak (born in 1958 in Wörgl, Austria), has lived in Scharnitz, a town located on the foot of the Karwendel, for more than 30 years. He has been heading up into “his” mountains any time of the day throughout the seasons for just as long; time and again.
Not only is this renaissance man an author and photographer; Heinz Zak also facilitates periodic photography courses, works as a mountain exploration guide and hosts outdoor seminars as well as mountain climbing. His presentations are attended by thousands of enthusiastic participants year after year, while his photographs are published in magazines, books and calendars.

  • Heinz Zak ist Extremkletterer, Buchautor, Vortragsredner und vor allem auch ein begnadeter Fotograf. Doch was unterscheidet ein Foto, das zur Ikone wird von einem Schnappschuss auf dem Gipfel? 10 Tipps von Heinz Zak.

  • 1. Freude an der Leidenschaft

    Auf die Frage, was für mich das Wichtigste am Fotografieren ist, sage ich: „Ich will unbedingt das Foto machen, das ich im Kopf habe. Die Freude daran, mich mit großer Leidenschaft dafür einzusetzen, habe ich 100 Prozent auch heute noch. Ich wünsche jedem, dass er/sie ebenso viel Freude und Bestätigung durch die Fotografie erlebt wie ich selbst. Um Spaß zu haben, muss man die richtigen Rahmenbedingungen schaffen. Wer denkt, er ist zum Beispiel in einer Gruppe von Bergsteigern oder Skitourengehern unterwegs und kann nebenher noch gute Bilder machen, ist auf dem Holzweg.

  • 2. Die Basis für meinen Erfolg

    Zusätzlich zu meiner körperlichen Fitness brauche ich ein Kamerasystem, das ich tragen kann und auf das ich mich zu 100 Prozent verlassen kann. Ich selbst fotografiere seit Jahren mit Systemkameras von Fujifilm. Ich verwende vorwiegend eine Kamera mit einem APSC-Sensor (X-T4) sowie drei Zoomobjektive, die alle Brennweiten von 10 – 400 Millimeter abdecken. Für die Makroaufnahmen verwende ich ganz einfache Zwischenringe. Das Stativ brauche ich nur für Langzeitbelichtungen mit Wasser und Fotos in der Nacht.

  • 3. Ein gutes Foto braucht Zeit und Können

    Hinter vielen meiner Bilder steckt bedingungsloser Einsatz. Viele Biwaks auf Gipfeln (sommers wie winters), stundenlanges Warten auf den richtigen Zeitpunkt, immer wieder zum gleichen Platz gehen, um vielleicht das richtige Foto zu bekommen. Für viele mag die Aufzählung anstrengend und unangenehm klingen – mir macht das Spaß!

  • Im richtigen Augenblick dann das Motiv zu erkennen und alles richtig zu machen mit manueller Belichtungszeit, Blende und schnell den richtigen Bildaufbau wählen – das ist fotografisches Können. Auch in der Fotografie gilt: nur ständiges Üben bringt uns weiter. Und besonders wichtig erscheint mir die Beurteilung der Bilder durch qualifizierte Personen, denn nur dadurch sieht man die eigenen Schwächen. Wichtig: bittet nicht die falschen Leute um ein Urteil – das bringt nur Frust und lässt definitiv Rückschlüsse zu, was der Kritiker selbst fotografisch draufhat.

  • 4. „Vordergrund macht Bild gesund“

    Eine ganz einfache Regel, die sich meistens lohnt. Selbst wenn man keine Lust darauf hat, bewusst herum zu laufen, um noch etwas als Vordergrund im Bild zu suchen – die Bilder gewinnen oft an Tiefe. Wichtig ist ebenso, auf diese Regel zu verzichten.

  • 5. Linien machen Bilder

    Diagonalen, Dreiecke, klar definierte Linien – all das kann ein Bild spannend machen. Versucht, eure Bilder auf einem Blatt Papier mit den klar ersichtlichen Linien aufzuzeichnen. Das ist eine sehr gute Lernhilfe für den Bildaufbau. Wer klare Linien erkennt, kann Bilder gestalten.

  • 6. Geht möglichst nahe ran an das Motiv

    Gerade Anfänger bleiben oft zu weit entfernt vom Motiv stehen. Macht euer Bild, dann geht noch einen Schritt näher und macht noch ein Bild. Erst zuhause könnt ihr dann beurteilen, ob sich der zusätzliche Schritt gelohnt hat.

  • 7. Manuelle Belichtungszeit, manueller Fokus

    Ein technisches Thema, das für mich die Grundlage jeder meiner Bilder ist. Eine klare Vorstellung zu haben, was die selbst gewählte Belichtungszeit, Blende und manuelle Fokussierung bedeuten, spielt eine wesentliche Rolle in der kreativen Gestaltung eines Bildes.

  • 8. Erarbeitet euch das Motiv

    Der größte Fehler ist, wenn jemand selbstsicher ein Stativ an einen Platz stellt und denkt, dass genau hier der beste Standort für ein Foto ist. Bäume wie hier am Großen Ahornboden sind das perfekte Übungsgelände. Hier kann man zu allen Tages- und Jahreszeiten perfekt am Thema Bildaufbau üben.

  • 9. Sonne, Mond und Sterne

    Für Aufnahmen, auf denen Sonne und Mond groß im Bild sind, brauchen wir ein starkes Teleobjektiv (ab 300 Millimeter Brennweite bei einem APSC-Sensor). Ebenso wichtig ist die manuelle Belichtungszeit, damit die Sonne und der Mond nicht zu hell erscheinen. Sterne zu fotografieren ist ein spezielles Thema. Um eine Aufnahme mit den Sternbahnen zu bekommen, werden hunderte Einzelbilder über mehrere Stunden lang belichtet.

  • 10. Vom „Goldenen Schnitt“ zum „Schuss in die Mitte“

    Eine der beliebten Leitlinien für eine gute Bildeinteilung ist der sogenannte „Goldene Schnitt“. Der Begriff wurde bereits in der Antike geprägt und bezeichnet eine spezielle Aufteilung von Flächen im Bild. In Kurzform: teilt das Bild etwa in 2/3 zu 1/3, sowohl vertikal als auch horizontal. Die Schnittpunkte markieren jeweils den „Goldenen Schnitt“. Umgekehrt gibt es genügend Szenen, wo wir einfach Motive in die Bildmitte setzen können.